
In den letzten fünf bis zehn Jahren sind bei uns in der Oberpfalz Waldkindergärten wie Schwammerl aus dem Boden gesprossen. Gesundheitliche Vorteile, Verbundenheit zur Natur und eine bessere motorische Entwicklung hat man sich versprochen. Wie schaut es denn jetzt ein paar Jahre später aus? Wir haben nachgefragt.

"Es ist ganz ganz wichtig, dass die Kinder wieder eine Wertigkeit und Achtung vor den Dingen bekommen, die uns zur Verfügung stehen. Die Kinder merken, wir haben kein Wasser, wir haben keinen Strom - man kommt mit so wenig zurecht. Da ist eine Dankbarkeit zu spüren", sagt Sabine Reindl. Sie ist Leiterin im Waldkindergarten “Goldbacher Wurzelzwerge” aus Kulmain.
Das Erleben der Jahreszeiten ist auch ein wichtiger Aspekt im Waldkindergarten. Bei jedem Wetter sind die Kinder draußen. "Wir haben einen ganz kleinen Bauwagen. Im Februar hatten wir mal - 15 Grad für ein paar Tage, da waren immer mal ein paar Kinder drinnen und haben sich aufgewärmt. Wenn die Kinder in Bewegung sind, frieren sie nicht. Das sind eher die Erwachsenen", erklärt Sabine Reindl.
Viele Eltern haben große Bedenken beim Thema Vorschulbildung. Dazu hat Sabine Reindl eine ganz klare Meinung: "Die Vorschule beginnt mit dem Tag der Geburt. Ab da lernt das Kind. Alleine wenn man bedenkt, was ein Kind innerhalb des ersten Lebensjahr lernt. Zur Schulvorbereitung gehört wesentlich mehr dazu als nur zu Basteln. Da gehört für mich Kreativität und ein ganz gutes Selbstbewusstsein dazu. Und das ist was wir im Waldkindergarten fördern wollen."
Das Wichtigste ist doch, ob die Kinder Spaß haben. Und den haben die Zwerge im Goldbacher Waldkindergarten auf jeden Fall.



