In Bayern sind binnen eines Jahrzehnts weniger Ausbildungsverträge geschlossen worden. Statt der klassischen dualen Berufsausbildung war aber ein zweiter Bereich der beruflichen Ausbildung gefragter.
In Bayern ist die Zahl der Ausbildungsverträge binnen eines Jahrzehnts deutlich zurückgegangen. 2021 wurden 114.600 Verträge unterzeichnet, das sind rund 12.600 weniger als 2011. Das hat das Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) für die Bertelsmann Stiftung ermittelt. Der Rückgang von etwa zehn Prozent fällt demnach geringer aus als bundesweit. In ganz Deutschland ging die Zahl der Arbeitsverträge im gleichen Zeitraum um 12,5 Prozent zurück.
Der Rückgang bei den Ausbildungsverträgen kommt laut der Studie allein durch die duale Ausbildung zustande, bei der die Azubis sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule ausgebildet werden. Die schulische Ausbildung – etwa an einer Berufsfachschule – war dagegen gefragt und verzeichnete ein Plus von 14 Prozent. Bundesweit machte die schulische Berufsausbildung demnach 2021 rund ein Drittel aller Ausbildungsverhältnisse aus.
„In vielen Bundesländern konnte der Zuwachs der schulischen Ausbildung den Rückgang der dualen Ausbildungsverhältnisse etwas ausgleichen, vereinzelt sogar kompensieren“, sagte Dieter Dohmen, Direktor des FiBS und Autor der Studie laut Mitteilung. „Angesichts des Fachkräftemangels brauchen allerdings beide Ausbildungsbereiche Nachwuchs. Deshalb muss es darum gehen, wieder deutlich mehr junge Menschen in Ausbildung zu bringen, sowohl in die schulische als auch in die duale.“ Das Ziel sollte es sein, möglichst alle Schulabgängerinnen und -abgänger in Ausbildung zu bringen. (dpa/lby)