Auch in Bayern sollen bald noch mehr Windräder Energie liefern. Ein wichtiger Standort ist dabei der Wald – und damit kommen die Staatsforsten ins Spiel. Das Unternehmen bekennt sich zum Ausbau von Windkraftanlagen auf seinen Flächen, formuliert aber Bedingungen.
Die Staatsforsten wollen in ihren Wäldern noch mehr Windräder bauen lassen, nennen aber dafür klare Bedingungen. Bis zu 500 weitere Windräder seien möglich. Jedoch: Die Gemeinde vor Ort entscheide, ob es in die Planung gehe, betonte Martin Neumeyer, Chef der Bayerischen Staatsforsten, bei einer Informationsveranstaltung am Dienstag in Himmelkron (Landkreis Kulmbach). Man wolle mit den Bürgern arbeiten und nicht gegen sie.
Es gelte: „Wir sagen Ja zum Ausbau der erneuerbaren Energien auf Staatswald-Flächen.“ Die Staatsforsten kümmern sich in Bayern um rund 800 000 Hektar Wald. Ob es dort tatsächlich zum Bau neuer Windkraftanlagen kommt, hängt an der Kommune: Die Staatsforsten würden nur aktiv, wenn es einen positiven Gemeinderatsbeschluss gebe, betonte Neumeyer. Schutzgebiete sind von vornherein ausgenommen.
„Wir müssen beim Ausbau der erneuerbaren Energie vorankommen“, sagte der oberfränkische Landtagsabgeordnete Martin Schöffel (CSU). Bei der Errichtung von Windrädern im Staatswald gehe es darum, kommunalfreundliche Lösungen zu finden. Zugleich müsse beim Bau der Anlagen so waldschonend wie möglich gearbeitet werden.
Der Freistaat hat im vergangenen Herbst die Errichtung von Windrädern im Wald baurechtlich erleichtert. Deshalb können die Staatsforsten mehr Flächen für Windenergieanlagen zur Verfügung stellen. Bislang stehen in staatlichen Wäldern in Bayern 101 Windkraftanlagen. „Wir sind keine Newcomer“, versicherte Neumeyer. In 13 Forstbetrieben laufen derzeit Projekte für neue Windräder.
Windparks im Wald seien nicht unumstritten, räumte Rainer Droste von den Staatsforsten ein. Manche Menschen fürchteten beispielsweise Rodungen. „Dem wollen wir entgegentreten und so wald- und flächenschonend wie möglich arbeiten.“
Mehr Tempo beim Ausbau der Windenergie verlangten die Grünen von der Staatsregierung und legte den Fokus auf die Flächen im Staatsbesitz. In München sagte Fraktionschef Ludwig Hartmann: „Wo könnte die Söder-Regierung den Windkraft-Schnellzug besser losschicken als auf staatseigenem Grund?“
2022 seien in Bayern lediglich 14 neue Windräder ans Netz gegangen, 8 weitere seien genehmigt worden. „Das sind Kinkerlitzchen“, solche Zahlen hätten nichts mit einem Ausbau der Windenergie in großem Stil zu tun. Dieser sei für die Energiewende aber nötig. (dpa)