Fahrgäste im bayerischen Nahverkehr müssen mit weiteren Warnstreiks rechnen. Die Gewerkschaft Verdi will mit den Aktionen Bewegung in die laufenden Tarifverhandlungen bringen, wie sie am Dienstagabend mitteilte. Sie ließ jedoch noch offen, wo und in welchem Umfang Beschäftigte die Arbeit niederlegen sollen. „Die Aktionen können auch kurzfristig angekündigt werden.“
Unter den Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N) fallen in Bayern knapp 7000 Beschäftigte. Fünf Verhandlungsrunden blieben bislang ohne Ergebnis. Verdi fordert deutlich höhere Vergütungen für die Beschäftigten und eine kurze Laufzeit des Tarifvertrags. „Es braucht höhere Entgelte, bessere Arbeitsbedingungen und deshalb einen TV-N, der zukünftigen Anforderungen aller Beschäftigten im Nahverkehr gerecht wird“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Sinan Öztürk.
Zuletzt hatte Verdi mehrfach Nahverkehrsbetriebe in mehreren Bundesländern bestreikt, dabei ging es jedoch um den Eisenbahn-Tarifvertrag. Anfang Mai war hier eine Einigung für die rund 5000 Beschäftigten erzielt worden. Auch von Warnstreiks im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes war der Nahverkehr in Bayern im Frühjahr teilweise betroffen. Dieser Konflikt ist inzwischen ebenfalls gelöst. (dpa/lby)