Warnstreiks bei BMW und Autozulieferern

Mit bundesweiten Warnstreiks hat in der Metallindustrie die heiße Phase des Arbeitskampfs begonnen. In München loten die Tarifparteien an diesem Mittwoch aus, ob sie eine Lösung finden können.

Fast 10.000 Beschäftigte in Bayern haben sich an der ersten Warnstreikwelle in der Metall- und Elektroindustrie beteiligt. Die IG Metall fordert bundesweit für die 3,9 Millionen Beschäftigten sieben Prozent mehr Lohn. Der bayerische IG-Metall-Chef und Verhandlungsführer Horst Ott sprach von einem „knackigen Warnstreikauftakt“ als Signal an die Arbeitgeber. Am Mittwoch verhandeln Arbeitgeber und Gewerkschaft in München in der dritten Tarifrunde.

Bereits um Mitternacht läuteten die Beschäftigten von 14 Betrieben in Bayern unmittelbar nach Ablauf der Friedenspflicht die heiße Phase des Tarifkonflikts ein. Beim Autobauer BMW sei die komplette Nachtschicht in Regensburg und die Frühschicht in Wackersdorf in den Ausstand getreten. Auch die Nachtschichten von SKF in Schweinfurt, Bosch in Bamberg, RF360 in München und Premium Aerotec in Augsburg ließen zeitweise die Arbeit ruhen.

Mehr Geld auch für Azubis gefordert

Beim Azubi-Warnstreik vor dem Audi-Werk in Ingolstadt demonstrierten laut IG Metall 5.000 Lehrlinge aus ganz Bayern für die Forderung nach 170 Euro mehr Ausbildungsvergütung. Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, sagte bei der Kundgebung: „Mit höherer Vergütung für Azubis gewinnen wir mehr junge Fachkräfte für die Industrie.“ Insgesamt beteiligten sich laut Gewerkschaft Beschäftigte in 21 Betrieben in Bayern am Warnstreikauftakt.

Die dritte Tarifverhandlung für die 870.000 Beschäftigten der bayerischen Metall- und Elektroindustrie findet ab Mittwochmittag in München statt. Die Arbeitgeber bieten nach neun Nullmonaten ab Juli 2025 eine Tariferhöhung um 1,7 Prozent und ab Juli 2026 um weitere 1,9 Prozent an, bei einer Vertragslaufzeit von 27 Monaten. Die Azubis sollen überproportional mehr erhalten. Der Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie (VBM) verweist auf die sinkende Produktion und die schrumpfenden Auftragseingänge. Viele Betriebe seien am Limit. (dpa)