Trotz des mutmaßlichen Anschlags in München wollen Gewerkschaftsmitglieder in Oberfranken auf die Straße gehen. Aber mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen.
Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf einen Verdi-Demonstrationszug in München widmet die Gewerkschaft einen geplanten Warnstreik in Bayreuth in eine Mahnwache um. „Wir wollen den Kollegen vor Ort die Möglichkeit geben, gemeinsam zu trauern“, sagte die Bezirksgeschäftsführerin Tina Karimi-Krause auf Nachfrage. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet.
Die Polizei trifft laut Verdi für die Versammlung am Freitagmorgen erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. Aus Sicht der Polizei gäbe es keine Bedenken, die Veranstaltung durchzuführen, so Karimi-Krause. Der Versammlungsort sei von drei Seiten durch Häuser geschützt und werde auf der vierten Seite von der Polizei massiv abgeriegelt.
Die Anzahl der erwarteten Menschen mag Karimi-Krause nicht schätzen. „Wir verstehen, wenn Menschen sagen, sie wollen jetzt nicht öffentlich rausgehen.“ Daher sei es unklar, wie viele Kolleginnen und Kollegen zur Mahnwache kämen. Andererseits erreiche die Gewerkschaft auch viel Anteilnahme von befreundeten Organisationen.
Klares Signal an die Politik
Die Gewerkschaft will die Mahnwache nach eigenen Angaben auch nutzen, um ein klares Signal an die Politik zu senden. „Wir mussten gestern schockiert erleben, wie auf dem Rücken unserer Kollegen auch Stimmungsmache in der Politik passiert“, so Karimi-Krause. „Das erleben wir nicht als Unterstützung, sondern als weiteren Angriff und dagegen verwehren wir uns.“ (dpa/lby)