Das hochsommerliche Wetter hat auch seine Schattenseiten: Wälder und Wiesen sind vielerorts sehr trocken, entsprechend hoch ist die Brandgefahr. Damit kein Unglück geschieht, verbieten die ersten Kommunen bereits offenes Feuer. Das trifft auch die Sonnenwendfeiern.
Damit ein fröhliches Sonnenwendfeuer nicht in einen katastrophalen Waldbrand ausartet, haben die ersten bayerischen Kommunen Vorsorge getroffen. Im oberfränkischen Hof etwa ist von diesem Mittwoch an bis Ende August der Betrieb von offenen Feuerstätten im Freien, „insbesondere Lagerfeuer, Sonnwendfeuer und Feuerstellen“ verboten, wie die Stadt mitteilte. „Der Grund hierfür ist das hohe Risiko, dass sich aufgrund der Trockenheit das Feuer unkontrolliert ausbreiten kann.“
Für Hof hatte der Deutsche Wetterdienst für diesen Mittwoch mit der Stufe fünf die höchste aller Gefahrenstufen ausgerufen. Eine hohe Waldbrandgefahr (Stufe vier) wird darüber hinaus für weite Teile Nordbayerns erwartet. In den Folgetagen wird die Waldbrandgefahr zwar verbreitet wieder auf Stufe drei zurückgehen. Doch dafür steigt der Graslandfeuerindex am Donnerstag in Nordfranken und am Freitag auch überall in Bayern mit Ausnahme eines Nord-Süd-Streifens ganz im Westen auf Stufe vier an. Der Graslandfeuerindex zeigt die Gefahr an, dass nicht abgeschattetes Gelände mit abgestorbener Wildgrasauflage ohne grünen Unterwuchs Feuer fängt.
Deshalb hat auch die Stadt Augsburg darauf hingewiesen, dass öffentliches Grillen nur in den elf eigens dafür ausgewiesenen Plätzen erlaubt ist. „Die Grasflächen der öffentlichen Grillbereiche und die angrenzenden Gehölzbestände sind bereits stark ausgetrocknet. Die Gefahr eines Brandes durch Funkenflug beziehungsweise durch die starke Hitzeentwicklung der Grillgeräte ist derzeit sehr hoch“, erläuterte die Stadt. Erst länger anhaltender Regen würde die Lage wieder entspannen.
Die Stadt Bayreuth hatte schon am vergangenen Wochenende wegen der hohen Waldbrandgefahr jegliches Feuer im Freien verboten. „Schon ein Funke oder eine weggeworfene Zigarettenkippe können Gras, Nadelstreu und am Boden liegende Zweige entzünden und einen folgenschweren Brand auslösen“, warnte die oberfränkische Kommune eindringlich. Auch noch heiße Motoren von geparkten Autos können Gras in Brand setzen. (dpa/lby)