Am Amtsgericht Nürnberg hat am Mittwoch die Hauptverhandlung gegen vier Klimaaktivisten begonnen, die sich im Februar vergangenen Jahres auf dem Nürnberger Frankenschnellweg festgeklebt hatten. Den beiden Männern im Alter von 30 und 65 Jahren sowie zwei Frauen im Alter von 24 und 25 Jahren wird Nötigung vorgeworfen.
Die Beschuldigten sollen sich auf der viel befahrenen Ausfallstraße mit jeweils einer Hand festgeklebt haben. Die Folge war ein Verkehrschaos mit Wartezeiten für die Autofahrer von bis zu einer Stunde und mehr.
Die Staatsanwaltschaft Nürnberg hatte den Beschuldigten, die der Gruppe „Aufstand der letzten Generation“ angehören, Strafbefehle zugeschickt. Weil diese nicht akzeptiert wurden, kommt es nun zu einer Hauptverhandlung. Die Staatsanwaltschaft hatte nach Angaben der Aktivisten Haftstrafen von neun Monaten verlangt, die zur Bewährung ausgesetzt werden sollen.
Die Klimaaktivisten bezeichneten dies als Versuch der Einschüchterung. Eine der Beschuldigten äußerte sich auf der Webseite des Bündnisses Letzte Generation. Sie halte es nicht für besonders wahrscheinlich, dass es zu so einer harten Verurteilung komme. Sie und ihre Mitbeschuldigten hätten lediglich zur Einhaltung des Grundgesetzes gemahnt.
Ein Urteil des Amtsgerichtes wird noch am Mittwoch erwartet. Vor dem Gerichtsgebäude waren am Morgen Dutzende Klimaaktivisten bei einem Demonstrationszug vorbeigezogen. (dpa)