Im vergangenen Jahr litt die Getreideernte in Bayern unter zu viel Regen. In diesem Jahr fehlt das Wasser.
Wegen Regenmangels in vielen Landesteilen haben die Bauern in diesem Sommer wieder eine unterdurchschnittliche Ernte eingefahren. Das teilte der Bayerische Bauernverband (BBV) am Freitag mit. Besonders stark unter Trockenheit und Hitze haben die Erträge der nordbayerischen Landwirte gelitten. „Selten waren die regionalen und lokalen Unterschiede bei der Erntemenge und der Qualität so extrem“, erklärte Hermann Greif, der Getreidepräsident des Verbands. „Es gab in diesem Jahr so gut wie keine flächendeckenden Niederschläge. Wenn es geregnet hat, dann meistens in Form von lokal eng abgegrenzten Gewittern.“
Der Bauernverband stellt alljährlich nach einer Umfrage unter seinen Mitgliedern eine Erntebilanz auf. Beim Winterweizen waren die standortbedingten Unterschiede bei der Ernte laut Bauernverband besonders groß. Die Trockenheit führte demnach zu schneller Abreife, die Körner waren vielfach zu klein. Der Verband schätzte den durchschnittlichen Ertrag auf 72 Dezitonnen pro Hektar.
Verglichen mit den Zahlen des Statistischen Landesamts entspräche das der Menge des vergangenen Jahres, doch war die Weizenernte schon 2021 mager ausgefallen. Die Dezitonne hat den früher üblichen Doppelzentner als Maßeinheit ersetzt, beides bezeichnet 100 Kilogramm.
Auch die Sommergerstenernte fällt mit geschätzt 53 Dezitonnen pro Hektar nicht besser aus als im vergangenen Jahr. Extreme Trockenheitsschäden meldete der Verband bei Mais und beim Grünland – letzteres bezeichnet die Ernte von Gras und Heu für Tierfutter. (dpa/lby)