Ein Familienvater will Frau und Kinder wegen vorrückender russischer Truppen nach Deutschland holen. Jetzt wird wegen Schleusung gegen ihn ermittelt – weil Visa für einen langen Aufenthalt fehlen.
Weil er seine Familie aus Sorge vor vorrückenden russischen Truppen in der Ukraine nach Deutschland holen wollte, muss ein Ukrainer in Bayern strafrechtliche Folgen fürchten. Der 49-Jährige habe versucht, seine Frau und drei Kinder in Furth im Wald (Landkreis Cham) an der Grenze zu Tschechien in die Bundesrepublik zu bringen, teilte die Bundespolizei am Montag mit.
Die Familie habe den Beamten gesagt, dass Frau und Kinder länger in Deutschland bleiben wollten. Dafür wäre laut Bundespolizei aber ein Visum nötig gewesen. Nur bei Kurzaufenthalten bis zu 90 Tagen müssten Ukrainer diese nicht zusätzlich zum Reisepass vorzeigen.
Die Bundespolizei habe den Familienvater deshalb wegen Einschleusens von Ausländern angezeigt. Gegen seine Frau und die Kinder werde wegen versuchter unerlaubter Einreise ermittelt. Die 46-Jährige habe für sich und ihre Kinder ein Asylgesuch gestellt. Frau und Kinder seien deshalb an die Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Regensburg weitergeleitet worden. Der 49-Jährige habe sie nach den polizeilichen Maßnahmen dorthin bringen dürfen. (dpa/lby)