Am Dienstag jährt sich der Supergau von Tschernobyl zum 36. Mal. Zu diesem Anlass hat Greenpeace Weiden gestern Abend eine Gedenkveranstaltung am Unteren Markt abgehalten.
Das Motto der Veranstaltung lautete: Es gibt keine sichere Atomkraft. Mit dutzenden Kerzen stellten die Mitglieder der Umweltorganisation das Symbol für Radioaktivität dar. Zudem trugen sie 5 Mythen über Atomenergie vor und widerlegten diese mit entsprechenden Argumenten. Die radioaktive Verseuchung durch Tschernobyl ist ja sogar heute noch in der Oberpfalz messbar.
Die 5 vorgetragenen Mythen:
- Mythos 1: Atomenergie hilft uns beim Weg aus der Klimakrise. à Falsch!
Richtig ist: Die Zeit drängt, wir befinden uns mitten in der Klimakrise. Die Planung und
der Bau von neuen Atomkraftanlagen braucht zu viel kostbare Zeit, die wir nicht haben.
Dadurch werden immense Investitionsmittel blockiert, die zum Lösen der Klimakrise bei-
tragen könnten – etwa in Wind– und Solarenergie. - Mythos 2: Atomenergie ist kostengünstig. à Falsch!
Richtig ist: Atomkraft war nie eine „günstige Energie”, sondern wird von staatlichen Sub-
ventionen finanziert. Atomkraft wird zudem immer teurer, gleichzeitig sinken die Kosten
für Erneuerbare Energien in einem nicht für möglich gehaltenen Maß. Eine Kilowatt-
stunde Atomstrom kostet rund 13 Cent, während Solar– und Windkraft ab 4 Cent und
weniger zu haben sind. Atomkraft war nie wirtschaftlich, und wird es auch niemals sein. - Mythos 3: Atomenergie ist umweltfreundlich. à Falsch!
Richtig ist: Atomenergie schädigt die Umwelt und ist lebensgefährdend. Die großen
Nuklearkatastrophen in Fukushima und Tschernobyl sind das beste Beispiel. Sie legten
ganze Länder still, verschmutzten sie für kommende Generationen und verstrahlten die
Bevölkerung. Auch viele anderen Nuklearkatastrophen hatten dieses Potenzial! - Mythos 4: Das Atommüllproblem ist beherrschbar. à Falsch!
Richtig ist: Nach wie vor weiß die Menschheit nicht, was mit den radioaktiven Abfällen
geschehen soll. Der Abfall ist höchst toxisch für den Menschen und muss Millionen von
Jahren von der Biosphäre getrennt sein. Schon ein Milligramm Plutonium ist tödlich. - Mythos 5: Atomenergie ist emissionsarm. à Falsch!
Richtig ist: Bei der atomaren Stromproduktion selbst wird tatsächlich wenig CO2
ausgestoßen. Fakt ist aber: Der gesamte Kreislauf der Atomstromproduktion stellt
entgegen der Darstellung von Atomkraftbefürworter:innen immer noch eine Belastung
für das Klima dar: Die Kühlung benötigt Unmengen an Wasser, heizt die Flüsse auf und
die Herstellung der Brennstäbe und der Abbau von Uran emittiert viel CO2.