Die ehrenamtlichen Frauen und Männer des Technischen Hilfswerks bewältigen seit Ende letzter Woche aufgrund des Starkregens im Süden und Westen Deutschlands zahlreiche Einsätze. Ganze Ortschaften wurden überflutet, Deiche sind gebrochen, Talsperren drohten überzulaufen, die Strom- und Wasserversorgung ist zerstört.
Über 200 THW-Einsatzkräfte aus Bayern helfen derzeit in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mit. Dort ist das THW zum Retten von Menschen, Sichern von Deichen, Pumpen, Bergen, Räumen, Notinstandsetzen, zur Transportlogistik, für Notstrom und zur Trinkwasseraufbereitung im Einsatz.
Am vergangenen Freitagabend wurde die THW-Fachgruppe Elektroversorgung aus Amberg mit vier weiteren bayerischen Elektrofachgruppen mit ihren Netzersatzanlagen nach Stolberg in der Nähe von Aachen entsandt, um kritische Infrastruktur, Sammelunterkünfte und Trafostationen mit Notstrom zu versorgen. Nach einer rund zehnstündigen Fahrt erreichten die sieben ehrenamtlichen Männer und eine Frau aus Amberg das Katastrophengebiet. Zunächst war der Einsatzauftrag für fünf Tage geplant. Am Samstag wurden eine Turnhalle und ein Gemeindehaus, die als Anlaufstellen dienten, an die mobile Netzersatzanlage des THW angeschlossen. In den nächsten Tagen kümmerten sich die Fachkräfte darum, gemeinsam mit dem Netzbetreiber die Straßenzüge Schritt für Schritt wieder an das Stromnetz anzuschließen.
Christian Gresser, Gruppenführer der Amberger Elektrofachgruppe, betonte, dass der Zusammenhalt vor Ort in Stolberg sehr groß ist. „Hier ist sich niemand für etwas zu schade, alle packen an. Wir haben gesehen, dass das Wasser bis zum Fensterbrett im ersten Obergeschoss stand. Das hinterlässt seinen Eindruck.“ Obwohl es sich um einen emotionalen Einsatz handelt, steht bei den Einsatzkräften das Helfen klar im Fokus. „Wir sind gut ausgebildet und vorbereitet, um mit dieser Situation umgehen zu können.“ (ots)