Die Preissteigerungen machen auch vor Christbäumen nicht Halt. Erstmals seit zehn Jahren wird die beliebte Nordmanntanne aus dem Freistaat teurer.
Erstmals seit zehn Jahren werden heuer die Christbäume in Bayern teurer. Die Preise müssten voraussichtlich um zwei Euro pro Meter erhöht werden, sagt der Vorsitzende des Vereins Bayerische Christbaumanbauer, Thomas Emslander, mit Sitz im niederbayerischen Ergolding (Landkreis Landshut). Grund seien die gestiegenen Dieselkosten und die Erhöhung des Mindestlohns zum 1. Oktober.
In den Vorjahren kostete der Meter Nordmanntanne aus dem Freistaat 18 bis 25 Euro. Wer wieder einen Baum kaufen will, muss nun mit mindestens 20 Euro pro Meter rechnen.
Weihnachten ist zwar noch ein gutes halbes Jahr hin. Damit die Tannen in den rund 400 Betrieben im Freistaat zu den gewünschten Bilderbuch-Bäumen heranwachsen, zählt aber das gesamte Jahr.
Emslanders Zwischenbilanz fällt gut aus. Die neuen Pflanzen seien im Frühjahr relativ gut angewachsen. Und: „Gott sei Dank hatten wir keinen Spätfrost Mitte Mai. Das ist unser größter Gegner.“ Auch die Tannentrieblaus, die die frischen Nadeln verdreht, habe keinen ungewöhnlich großen Schaden angerichtet.
Momentan wachsen die Christbäume. Dafür sei das derzeit oft regnerische Wetter in Bayern optimal, sagt Emslander. Allerdings sorge das viele Wasser auch für reichlich Beikraut, das entfernt werden müsse. Sonst könne es den Bäumen Nährstoffe wegnehmen und junge Pflanzen bedrängen.
Die Tannen, die heuer ins Wohnzimmer kommen, lassen sich ihren Platz auf den Christbaumkulturen allerdings nicht mehr so leicht streitig machen. Mit ihren sechs bis zehn Jahren messen sie bereits über zwei Meter.
Für die perfekte Form werden sie immer wieder zurechtgeschnitten. „Wir pfuschen natürlich dem lieben Gott da ein bisschen ins Handwerk“, sagt Emslander. Die Kunden wünschten schmale und dichte Bäume. „Und das macht die Natur eben nicht immer.“ (dpa/lby)