Sechs Jahre Zeit bleiben der Staatsregierung noch, um die geplanten 500 Windräder im bayerischen Staatswald auf den Weg zu bringen. In einigen Gemeinden geht es jetzt voran.
Die Staatsforsten wollen bis zum Frühjahr drei neue Windparks in Oberbayern, Oberfranken und Mittelfranken auf den Weg bringen. Die Auswahlverfahren haben begonnen, die Standortsicherungsverträge sollen im März und April abgeschlossen werden, wie das Unternehmen in Regensburg mitteilte.
Bis zu neun Windräder sollen im Staatswald in der Gemeinde Pollenfeld im oberbayerischen Landkreis Eichstätt errichtet werden, bis zu vier Anlagen im oberfränkischen Schlüsselfeld nahe Bamberg. Im mittelfränkischen Ipsheim (Kreis Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim) sollen bis zu sechs neue Windräder gebaut werden. In allen drei Kommunen gab es laut Staatsforsten positive Abstimmungsgespräche mit der jeweiligen Gemeindeverwaltung. Die drei Windparks sollen Strom für insgesamt 71.000 Haushalte erzeugen.
«Wir richten uns auch bei den jetzt neu geplanten Windenergieanlagen nach den Wünschen der Kommunen, etwa was die Zahl der Windräder und die Bürgerbeteiligung betrifft», sagte Vorstandschef Martin Neumeyer. Die Staatsforsten sind mit gut 8.000 Quadratkilometer Grund der größte deutsche Forstbetrieb.
Bisher gut 100 von 500 geplanten Windrädern gebaut
Ziel der Staatsregierung sind 500 Windräder im Staatswald bis zum Jahr 2030. Bisher verwirklicht sind laut Staatsforsten 101 Windräder, darüber hinaus sind demnach aktuell 31 Standortsicherungsverträge für bis zu 135 weitere Anlagen abgeschlossen. „Wir sind bei der Windkraft auf einem sehr guten Weg, die Aufholjagd funktioniert“, sagte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).
Das bezieht sich darauf, dass der Ausbau der Windkraft in Bayern wegen der vom früheren Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) durchgesetzten Abstandsregeln zur nächstgelegenen Wohnsiedlung jahrelang stagnierte. Die Staatsregierung lockerte die sogenannte 10H-Regel vor zwei Jahren, doch dauern Planung und Bau neuer Windräder oft mehrere Jahre. (dpa/lby)