Eines der in ländlichen Regionen sichtbarsten Unternehmen Bayerns feiert seinen hundertsten Geburtstag. Der 1923 gegründete Baywa-Konzern hat für diesen Mittwoch zu einem Festakt in München geladen. Die Gala wird gleichzeitig einer der letzten größeren Auftritte des altersbedingt scheidenden Vorstandschefs Klaus Josef Lutz, unter dessen Ägide das einst weitgehend auf den Agrarhandel beschränkte Unternehmen ein florierendes Geschäft als Projektentwickler für Ökostrom-Anlagen aufgebaut hat.
Die Baywa-Lagerhäuser und -Märkte kennt auf dem Land quasi jeder, gegründet wurde der Konzern am 17. Januar 1923 als „Bayerische Warenvermittlung landwirtschaftlicher Genossenschaften“, wie das Unternehmen mitteilte.
Damals wie heute wurden unter anderem Saatgut und Landmaschinen verkauft. Über Jahrzehnte war die Baywa nur in Bayern tätig, nach dem Mauerfall 1989 expandierte das Unternehmen zunächst nach Ostdeutschland. In den 1990er Jahren folgten Österreich und mehrere osteuropäische Länder. Heute ist die Baywa in 50 Ländern aktiv.
Vorstandschef Lutz amtiert seit Sommer 2008 und wird seinen Posten Ende März an Nachfolger Marcus Pöllinger übergeben, bisher im Vorstand für Agrargeschäft, Technik und Energie zuständig. Lutz wird jedoch nicht von der Bildfläche verschwinden: Der Manager ist auch Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags, bei der Baywa soll er an die Spitze des Aufsichtsrats wechseln. (dpa/lby)