Sechs Monate nach einem tödlichen Rettungseinsatz in der Oberpfalz konzentrieren sich die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Regensburg auf acht Feuerwehrleute. Es gehe um einen Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung, teilte am Dienstag ein Behördensprecher mit. Am Morgen seien Gebäude und Fahrzeuge der Feuerwehren Lappersdorf und Kleinprüfening sowie zweier Beschuldigter durchsucht worden. Bei dem Einsatz mittels Seilrettung am 29. Juli in Sinzing (Landkreis Regensburg) war eine 75 Jahre alte Frau aus der Trage gerutscht und fünf Meter in die Tiefe gestürzt.
Die Seniorin sollte aus medizinischen Gründen durch ein Fenster aus dem Obergeschoss des Hauses gebracht werden. Nach dem tödlichen Sturz hatte die Staatsanwaltschaft Vorermittlungen aufgenommen und auch ein Sachverständigengutachten eingeholt. Demnach bestehe der Anfangsverdacht, dass die Frau in der Trage falsch positioniert worden sei – nämlich mit dem Kopf am Fußende -, so dass sich der Schwerpunkt der an der Drehleiter hängenden Trage verlagert habe, teilte ein Sprecher mit. Zudem seien vier quer verlaufende Sicherheitsgurte nicht angelegt worden.
Die Staatsanwaltschaft ordnete nach eigenen Angaben ein Ermittlungsverfahren gegen acht Feuerwehrangehörige an und erwirkte Durchsuchungsbeschlüsse. Ziel sei, den Vorfall möglichst weitgehend aufzuklären und festzustellen, ob einzelnen Beteiligten fahrlässiges Handeln zur Last gelegt werden kann. (dpa/lby)