Mitten in der Nacht werden Einwohner im schwäbischen Dietmannsried von einer Detonation aus dem Schlaf geschreckt. Wieder einmal haben Kriminelle einen Geldautomaten gesprengt und sind entkommen. Die Folgen sind enorm.
Unbekannte Täter haben in der Nacht zum Freitag im Allgäu einen Geldautomaten gesprengt und große Verwüstung hinterlassen. Der Automat war gegen 3.00 Uhr in der Früh mit Sprengstoff zerstört worden, wie das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) in München berichtete.
Die Filiale der Raiffeisenbank in Dietmannsried (Landkreis Oberallgäu) konnte am Freitag wegen der erheblichen Zerstörung nicht geöffnet werden. Das Unternehmen berichtete, dass noch unklar sei, wie lange die Geschäftsstelle geschlossen bleiben müsse.
In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Geldautomaten-Sprengungen in Bayern zugenommen, das LKA registrierte zuletzt im Durchschnitt etwa drei Fälle pro Monat. Die Detonation in Dietmannsried war nach Angaben der Ermittler allerdings ungewöhnlich heftig.
Es gebe andere Automatensprengungen, bei denen wesentlich geringerer Schaden auftrete. „Da haben sie schon gut übertrieben“, sagte ein LKA-Sprecher. Da es sich um ein reines Bankgebäude ohne Wohnungen handele, seien wenigstens keine Menschen gefährdet worden.
Nach der Sprengung waren die Täter in einem dunklen Auto aus der rund 8000 Einwohner großen Gemeinde in Richtung Autobahn 7 geflüchtet. Die Höhe des Sachschadens sowie die Beutehöhe waren zunächst unbekannt. Das LKA hofft nun auf Zeugenhinweise, um die Täter zu fassen. (dpa/lby)