Kalt ist’s in Bayern – und auf den Teichen, Seen und Bachläufen bildet sich Eis. Aber Vorsicht, betreten sollte man die Eisflächen trotzdem nicht. Das rät die Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Schlittschuhlaufen oder Eisstockschießen sollte man aus Sicherheitsgründen nur auf offiziell freigegebenen Gewässern.
„Das Eis ist jetzt noch hauchdünn“, mahnte auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Bayern. Eis auf Gewässern dürfe nicht betreten werden, so lange es nicht 15 Zentimeter dick sei. Allgemein gelte der Rat, lieber Kunsteisflächen zu nutzen.
Die Wasserwacht-Bayern rät folgende Regeln für den Ernstfall zu beachten:
Was ist zu tun, wenn man selbst im Eis eingebrochen ist?
- Laut um Hilfe rufen.
- Ist man allein unterwegs und eingebrochen, sollte man sich nicht mehr als nötig bewegen, um so wenig Körperwärme wie möglich zu verlieren. Das Wasser ist an der Nullgradgrenze, daher kann die Bewusstlosigkeit schon nach wenigen Minuten eintreten.
- Vermeiden, dass man unter das Eis gerät.
- Bei einer dünnen Eisdecke das Eis so weit abbrechen, bis es trägt, sich dann in Bauch- oder Rückenlage flach auf das Eis hochziehen und auf dem Bauch zum Ufer kriechen. Durch die Verteilung des Körpergewichts auf eine größere Fläche vermeidet man ein weiteres Einbrechen.
Was ist zu tun, wenn man eine eingebrochene Person retten will?
- Die Person beruhigen und deutlich machen, dass man Hilfe holt.
- Sofort Hilfe rufen unter Notruf 112. Dabei den Unfallort nennen und wie lange die Person bereits im Wasser ist.
- Der eingebrochenen Person niemals aufrechtstehend, sondern auf dem Eis liegend helfen, da die Gefahr besteht, selbst einzubrechen.
- Der eingebrochenen Person niemals die Hand reichen, da man selbst ins Wasser rutschen könnte. Der verunglückten Person nur mit einem festen Gegenstand helfen, den man auch loslassen kann, zum Beispiel Äste, ein Seil oder ein Kleidungsstück.
- Die verunglückte Person am Ufer ruhig lagern und zudecken. Wenn sie bewusstlos ist, die Atmung kontrollieren.
Die Schnelleinsatzgruppen der Wasserwacht hatten demnach im vergangenen Winter in Bayern 209 Einsätze im Zusammenhang mit Eis, 91 davon waren Lebensrettungen.
Ins Eis einzubrechen, kann schnell lebensgefährlich werden. Binnen weniger Minuten trete eine Unterkühlung ein, warnte die DLRG: „Das eiskalte Wasser verursacht starke Schmerzen und die Kräfte für eine Selbstrettung schwinden sehr schnell.“ (dpa/lby)