Der Filmpreis der Stadt Hof geht in diesem Jahr an die Regisseurin Aelrun Goette. Verliehen wurde die Auszeichnung am Donnerstagabend im Rahmen der Hofer Filmtage, wie eine Sprecherin der Stadt mitteilte.
Goettes Film „In einem Land, das es nicht mehr gibt“ kam Anfang Oktober ins Kino. Sie wirft darin einen Blick auf die Modewelt der DDR mit ihren schillernden Gestalten. Aelrun Goette erzählt damit auch ihre eigene Geschichte: Geboren 1966 in Ostberlin, ging sie selbst ohne Abitur von der Schule ab und wurde Krankenschwester. Und auch sie wurde in den 80er Jahren auf der Straße in Ostberlin als Mannequin entdeckt und war auf dem Cover der DDR-Mode-Zeitschrift „Sibylle“.
In Hof sagte die Regisseurin am Donnerstag nach der Preisverleihung: „Das Letzte, was ich Ihnen mitgeben möchte, ist, dass alles, was wir machen, vor allem auch Neues, häufig auf Widerstände stößt. Aber dort, wo die Widerstände anfangen, wird es erst interessant.“
Schauspielerin und Regisseurin Paula Knüpling hielt die Laudatio. Goette sei „eine radikale Beobachterin mit einem Interesse am Menschen und deren Abgründen. Dabei nimmt sie ihr Gegenüber immer ernst“, sagte sie.
Mit dem Preis wird seit 1986 eine Persönlichkeit ausgezeichnet, die dem deutschen Film wichtige Impulse gibt und mit den Hofer Filmtagen eng verbunden ist. Die diesjährige Preisträgerin war bereits 2003 bei der 37. Ausgabe der Filmtage mit dem Dokumentarfilm „Die Kinder sind tot“ dabei.
Die Verleihung des Filmpreises der Stadt Hof zählt zu den Höhepunkten der Filmtage. Frühere Preisträger und Preisträgerinnen sind unter anderem Julia von Heinz, Jessica Schwarz, Peter Kern und Caroline Link. Die Filmtage enden an diesem Sonntag (30. Oktober). In diesem Jahr kann man die Festivalbeiträge sowohl vor Ort in Hof anschauen als auch bundesweit zu Hause über ein Streaming-Portal. (dpa/lby)