Die Inflationsrate in Bayern hat einen neuen Spitzenwert erreicht und ist so hoch wie seit den 1970er Jahren nicht mehr. Im August stiegen die Verbraucherpreise im Freistaat um 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Landesamt für Statistik am Dienstag in Fürth mitteilte. Auf dem Höhepunkt der Ölkrise im Dezember 1973 hatte die Teuerung bei 8,2 Prozent gelegen.
Preistreiber waren nach Angaben des Landesamts Heizöl und Gas, die sich um 123,8 Prozent beziehungsweise 95 Prozent verteuerten. Kraftstoffe sind mit 20,4 Prozent und Strom mit 12,5 Prozent ebenfalls deutlich teurer als im Vorjahresmonat. Für Verkehr müssen Verbraucherinnen und Verbraucher 5,2 Prozent mehr bezahlen. Der Schienenverkehr ist dagegen um 15,1 Prozent günstiger als im Vorjahr. Das Landesamt führt diese Entwicklung auf das 9-Euro-Ticket zurück.
Deutlich spürbar macht sich demnach auch der Anstieg der Lebensmittelpreise um 16 Prozent. Besonders für Molkereiprodukte und Eier (+ 28,1 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (+ 19,1 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+ 16,0 Prozent) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Speisefette und Speiseöle schlugen sogar mit einem Plus von 42,7 Prozent im Vorjahresvergleich zu Buche.
Im Juli hatten die Fachleute noch eine Inflationsrate von 8 Prozent errechnet. Binnen eines Monats stieg der Heizölpreis um 3,4 Prozent, die Lebensmittelpreise um 1,3 Prozent. Für Kraftstoffe mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher dagegen im August um 2,8 Prozent weniger zahlen als im Vormonat. (dpa/lby)