Bayerische Gerichte haben in den vergangenen zehn Jahren 30 Verurteilungen im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch in der Kirche ausgesprochen.
Das geht aus einem Bericht des bayerischen Justizministeriums hervor. Von den 30 Verurteilungen betreffen den Angaben zufolge 24 die katholische und sechs die evangelische Kirche. Wie viele Verurteilte hinter den Urteilen stecken, teilte das Ministerium nicht mit.
In dem Zeitraum zwischen 2012 und 2022 wurden insgesamt 272 Ermittlungs- und 177 Vorermittlungsverfahren eingeleitet. Nur 43 Ermittlungsverfahren hatten sich den Angaben zufolge aus kirchlichen Missbrauchsstudien ergeben, 134 allerdings daraus, dass die Kirche Verdachtsfälle an die Behörden meldete.
66 Ermittlungsverfahren ergaben sich aus Anzeigen der Opfer oder von Dritten – und 29 aus Ermittlungen von Amts wegen. Bei diesen 29 sei es in erster Linie um Kinderpornografie-Vorwürfe gegangen, heißt es in dem Bericht.
Justizminister Georg Eisenreich (CSU) hatte bereits im Juni einen Bericht zum Thema vorgelegt. Der zweite Bericht ergab sich nun durch entsprechende Anfragen der Landtagsfraktionen von FDP und Grünen.
„Insgesamt bestätigen die Erhebungen die Ergebnisse des Berichts vom 23. Juni 2022“ schreibt Eisenreich in einer abschließenden Bewertung. „Es hat sich insbesondere bestätigt, dass die Auswertung der kirchlichen Missbrauchsstudien für die Strafverfolgung der unmittelbaren Täter nur sehr begrenzte Bedeutung hat.“ (dpa/lby)