Jahrelang lagerte ein Teil der staatlichen Ölreserven Tschechiens in einem Tanklager im oberbayerischen Krailling. Doch als der Treibstoff zurückgeholt wurde, sollen mehrere Millionen Liter gefehlt haben. Ein Gericht in Prag verurteilte nun zwei tschechische Manager des damaligen Tanklagerbetreibers Viktoriagruppe wegen Betrugs, wie die Agentur CTK am Donnerstag berichtete. Der eine muss demnach für sieben Jahre ins Gefängnis und eine Geldstrafe von umgerechnet rund 400.000 Euro bezahlen. Der andere erhielt eine dreijährige Bewährungsstrafe.
Die Verurteilten hatten die Vorwürfe zurückgewiesen. Gegen das Urteil kann Berufung eingelegt werden. Das Gericht legte den Männern zur Last, einen Schaden in Höhe von umgerechnet mindestens 4,4 Millionen Euro verursacht zu haben. Kritisiert wurde aber auch die mangelnde Kontrolle durch die Verwaltung der staatlichen materiellen Reserven (SSHR) Tschechiens. Die Viktoriagruppe ging 2015 in Konkurs. Zwei Jahre später verließ der letzte Tankzug mit tschechischem Öl Krailling. Inzwischen wird dort unter einem neuen Betreiber ein Teil der deutschen strategischen Reserven gelagert.