Das Sturmtief „Nasim“ ist mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 135 Kilometern pro Stunde über Bayern gezogen. Die stärksten Orkanböen seien am Donnerstag an der Zugspitze gemessen worden, sagte ein Experte des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Bereits am Vormittag habe der Sturm vor allem im südlichen Teil des Freistaats viele Regenschauer mit sich gebracht. In der Nacht zum Freitag schwächte sich der Wind etwas ab – zuvor kam es aber zu zahlreichen Einsätzen von Feuerwehr und Polizei.
So gab es in der Oberpfalz der Polizei zufolge über 50 Einsätze der Feuerwehr wegen des Wetters. Zwei Menschen seien durch Windböen leicht verletzt worden: Ein Mann, der sein Fahrrad schob, stürzte im Kreis Regensburg aufgrund des Windes. Ebenso wurde eine ältere Dame in Regensburg durch eine Böe umgestoßen. Die Einsatzkräfte rückten wegen umgefallener Bäume, herabfallender Äste oder verwehten Gegenständen aus.
In Augsburg blockierte ein durch den Sturm auf die Straße gewehtes Metallschild dem Amt für Brand und Katastrophenschutz zufolge den Fahrweg einer Straßenbahn. Die Tram überfuhr am Donnerstagabend die Werbetafel, die auf den Gleisen gelandet war, und konnte dann nicht mehr weiterfahren. Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie Spezialisten der Verkehrsbetriebe mussten die Straßenbahn anheben, um die Tafel aus dem Unterbodenbereich der Tram zu entfernen. Nach einer Kontrolle der Unterseite der Bahn konnte diese die Fahrt fortsetzen. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand.
Auch in den kommenden Tagen soll es nach Angaben des DWD-Experten stürmisch bleiben. Ein weiteres Tief werde im Laufe des Freitags südlich der Donau wieder zu starken Windböen führen. In Franken soll es vor allem in der Nacht zum Samstag viel regnen und in höheren Lagen auch Schneefall geben. Erst am Montag werde es zu einem Wetterumschwung kommen, wodurch die Temperaturen in Bayern steigen. Am Dienstag und Mittwoch soll es dann über 20 Grad warm werden. (dpa/lby)