In Bayern haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) am Donnerstag 15 Städte und Landkreise über der kritischen Marke von 200 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in 7 Tagen gelegen. Ab dieser Grenze soll die Regel gelten, die den Aktionsradius von Menschen in Corona-Hotspots auf 15 Kilometer um den Wohnort herum begrenzen soll.
Die bayerische Staatsregierung hatte diesen Vorschlag der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch übernommen. Menschen aus Landkreisen oder kreisfreien Städten mit einer Inzidenz von mehr als 200 dürfen sich künftig zunächst bis Ende Januar nicht weiter als 15 Kilometer von ihrem Wohnort entfernen. Dies gelte nicht, wenn ein triftiger Grund vorliege, stellte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) klar. Ein solcher sei etwa eine Fahrt zum Einkaufen, nicht aber ein touristischer Tagesausflug.
Die höchste Inzidenz in Bayern wies am Donnerstag laut RKI der Landkreis Wunsiedel mit 291,8 auf, gefolgt von der Stadt Hof (264,0) und den Landkreisen Berchtesgadener Land (256,8) und Passau (239,8). Die niedrigsten Werte hatten den RKI-Zahlen zufolge die Städte Amberg (33,2) und Bamberg (37,5) sowie die Landkreise Ost- (46,7) und Oberallgäu (49,4). Bayernweit lag die Inzidenz am Donnerstag bei 121,7. Der Freistaat liegt damit deutschlandweit auf Platz sieben hinter den noch stärker betroffenen Ländern Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Hessen und Berlin.
Die Corona-Zahlen seien weiter alarmierend, hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch bei der Vorstellung der verschärften Corona-Maßnahmen gesagt. „Alle zweieinhalb Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch, in Bayern alle zwölf Minuten.“ (dpa/lby)