Beachten die Fahrer von Lkw und Bussen die vorgeschriebenen Ruhezeiten? Halten sie genug Abstand zu anderen Fahrzeugen? Fahren sie möglicherweise zu schnell? Das will die Polizei nun überprüfen.
Am Mittwoch sollen in ganz Bayern verstärkt Lastwagen und Busse kontrolliert werden. Allein entlang der Autobahn 9 finden mehrere Kontrollen statt, kündigte ein Sprecher des Innenministeriums an. Aber auch an anderen Autobahnen, Bundesstraßen und kleineren Straßen im Freistaat werde die Polizei Lkw und Fernbusse unter die Lupe nehmen. «Die Kontrollen finden im fließenden Verkehr statt», betonte der Sprecher. Mit Staus sei deshalb nicht zu rechnen.
Im Fokus stünden Klein-, Tier-, Abfall- und Gefahrguttransporte, heißt es aus dem Ministerium. Zivilfahrzeuge seien unterwegs, um die Lastwagen und Busse direkt aus dem Verkehr zu ziehen. An Haltebuchten und Parkplätzen sollen zudem speziell geschulte Polizisten die Fahrer herauswinken. Sie seien mit Geräten zur Abstands- und Geschwindigkeitsmessung sowie zur Kontrolle des Fahrtenschreibers ausgerüstet.
Bayern beteiligt sich damit an der Aktion von Roadpol, dem europäischen Netzwerk der Verkehrspolizeien. Ziel ist, die Zahl der Unfälle im Schwerverkehr zu senken. Laut Ministerium kam es im Freistaat 2019 zu 17 459 Unfällen mit Lastwagen oder Bussen. Rund drei Viertel dieser Unfälle wurden demnach von den Fahrern selbst verursacht – weil sie beispielsweise zu müde oder abgelenkt waren, zu schnell fuhren oder nicht genug Abstand hielten.
Bei der Aktion im vergangenen Jahr seien rund 2000 Lastwagen und Busse in Bayern kontrolliert worden, sagte der Sprecher. „Mit einer ähnlichen Größenordnung rechnen wir auch dieses Jahr.“ Damals hätten die Polizisten bei rund 600 Fahrzeugen Mängel festgestellt.