Die Weltwirtschaft wartet auf die Folgen der US-Zölle. In Bayern zeigt sich aber schon im Januar und Februar ein Schwenk nach unten. Gerade in den wichtigsten Branchen sind die Unterschiede groß.
Der bayerische Außenhandel schwächelt. Im Januar und Februar – also noch vor konkreten Auswirkungen der neuen US-Zölle – sind die Exporte und Importe teils deutlich gesunken, wie vorläufige Zahlen des Landesamts für Statistik zeigen. Insgesamt sanken die Ausfuhren in den ersten beiden Monaten um 4 Prozent auf 36,5 Milliarden Euro, die Einfuhren um 4,1 Prozent auf 36 Milliarden.
Vor allem in den beiden wichtigsten Exportbranchen, dem Maschinenbau und der Autoindustrie, ging es nach unten: Die Ausfuhren von Pkw und Wohnmobilen sanken um 8,3 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro, die von Fahrgestellen, Karosserien und Motoren sogar um 11,8 Prozent auf 2,1 Milliarden. Bei Maschinen ging es um 9,2 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro nach unten. Deutliche Verbesserungen waren lediglich bei Luftfahrzeugen und pharmazeutischen Erzeugnissen zu verzeichnen, allerdings auf Basis eines sehr viel niedrigeren Handelsvolumens.
Trendwende nach unten
Gewisse Schwankungen gebe es beim Außenhandel immer, heißt es vom Landesamt, die aktuellen Daten könnten im Verhältnis aber „durchaus als spürbar und statistisch signifikant eingeordnet werden“. Nach Aufwärtstrends im Jahr 2023 und teilweise gemischten Werten 2024 gehe die statistische Entwicklung der letzten Monate nun in die andere Richtung. „Die Daten zeigen derzeit in eine sich verfestigende Grundrichtung.“
In anderen Worten: Es sieht nach einer Trendwende nach unten aus – und das in zwei Monaten, die noch nicht von den neuen US-Zöllen betroffen waren. In den kommenden Monaten könnten die Zahlen also noch schlechter aussehen.
Am aktuellen Rückgang der Exporte haben die USA auch nur einen sehr überschaubaren Anteil. Sie sind zwar der mit Abstand wichtigste Exportmarkt für die bayerischen Unternehmen, das Minus fiel mit 4,4 Prozent auf 4,8 Milliarden aber nur leicht überdurchschnittlich aus. Deutlich stärker waren die Rückgänge in den Ausfuhren nach Frankreich, dem aktuell viertgrößten Exportmarkt, die um 8 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro schrumpften und nach China, wo es um gut ein Drittel auf 1,9 Milliarden nach unten ging. Die Ausfuhren nach Österreich und Italien – die Nummern zwei und drei der bayerischen Exportmärkte – sanken dagegen nur minimal. (dpa/lby)