Mit roher Gewalt werden zwei Brüder im November 2023 in der Oberpfalz zusammengeschlagen und lebensgefährlich verletzt. Tatverdächtig sind elf Männer. Ihnen wird versuchter Mord vorgeworfen.
Elf Männern wird ein brutaler Überfall auf zwei Brüder an einer Tankstelle in der Oberpfalz vorgeworfen. Vor dem Landgericht Regensburg hat der Prozess gegen die Angeklagten im Alter zwischen 19 und 39 Jahren begonnen. Die Staatsanwaltschaft legt ihnen gemeinschaftlich begangenen versuchten Mord vor.
Zu Prozessbeginn ließ einer der Angeklagten die Vorwürfe über seinen Verteidiger zurückweisen. Die anderen machten keine Angaben.
Die damals 42 und 37 Jahre alten Opfer hatten bei dem Angriff im November 2023 den Angaben nach lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitten und sind seither arbeitsunfähig.
Mutmaßlicher Tatauslöser: Ärger um zu schnelles Fahren
Den Erkenntnissen nach hatten mehrere der Angeklagten in einer Firma gearbeitet und mit ihrem Vorsitzenden Ärger wegen zu schnellen Fahrens auf dem Betriebsgelände. Ihnen drohte die Kündigung. Im Beisein eines der nun Angeklagten berichtete laut Ermittlern ein weiterer Mitarbeiter dem Chef von einer erneuten Tempoüberschreitung.
Drei der Angeklagten trafen am selben Abend auf den Kollegen, der mit den Brüdern unterwegs war. Die Angeklagten sollen den Kollegen bedroht und die Brüder ihm Schutzbereitschaft signalisiert haben.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft verabredeten sich die drei Angeklagten daraufhin mit weiteren Bekannten. Sie sollen gemeinschaftlich den Plan gefasst haben, den Kollegen und dessen Begleiter zu töten.
Angriff mit Eisenstangen
Telefonisch forderte die Gruppe den Kollegen auf, zu einer Tankstelle in Hemau (Landkreis Regensburg) zu kommen, der das aus Todesangst nicht tun wollte. Einer der Brüder soll dann zu dem Treffpunkt gegangen sein, um mit der Gruppe zu sprechen – die ihn sofort mit Stangen attackiert haben soll. Als der Bruder zur Hilfe eilte, wurde laut Anklagebehörde auch dieser angegriffen.
Für den Prozess sind mehr als 30 Verhandlungstermine angesetzt worden. (dpa/lby)