2024 wird bei Tobias Eder von den Eisbären Berlin ein bösartiger Tumor festgestellt. Nun ist der Eishockey-Nationalspieler an den Folgen der Krebserkrankung gestorben.
Der Tod von Nationalspieler Tobias Eder stürzt das deutsche Eishockey in einen Schockzustand. Mit 26 Jahren starb der Profi der Eisbären Berlin an den Komplikationen einer Krebserkrankung. „Tobi hat seinen schwersten Kampf leider nicht gewonnen. Es ist unmöglich, jetzt die richtigen Worte zu finden“, schrieben die Eisbären in ihrer Mitteilung.
Bei Eder war im Sommer des vergangenen Jahres nur wenige Wochen nach seiner WM-Teilnahme in Tschechien bei der sportmedizinischen Untersuchung des Hauptstadtclubs ein bösartiger Tumor festgestellt worden. Die Erkrankung des gebürtigen Tegernseers machte eine unmittelbar beginnende Therapie notwendig.
Gedenkminute bei DEL-Spielen
Der Deutsche Eishockey-Bund sprach von einer „erschütternden Nachricht“. Eder sei bereits vor einigen Tagen seiner schweren Krankheit erlegen. „Wir erinnern uns an die vielen lustigen, schönen und besonderen Momente, die wir mit Tobi erleben durften und verabschieden uns in großer Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit“, teilte der DEB mit.
Aufgrund des „sich kritisch verschlechterten Gesundheitszustandes“ von Eder war das geplante Ligaspiel der Eisbären beim ERC Ingolstadt auf den 26. Februar verlegt worden. Die Mannschaft der Eisbären hatte sich nicht in der Lage gesehen, zum für den Mittwoch angesetzten Spiel anzutreten. Am Freitag empfangen die Berliner laut Spielplan die Düsseldorfer EG, einen der früheren Clubs von Eder.
Bei den kommenden DEL-Spielen werde es in Erinnerung an Eder eine Gedenkminute geben, teilte die Deutsche Eishockey Liga mit. Eder hatte seine Karriere beim EC Bad Tölz begonnen. Über den EHC Red Bull München und die DEG ging es für ihn zu den Eisbären. „Danke für alles, Tobi. Wir werden dich nie vergessen“, schrieben die Münchner. Die Düsseldorfer zeigten sich „sprachlos und in tiefer Trauer“.
Für die deutsche Nationalmannschaft bestritt der Bayer nach Verbandsangaben 27 Länderspiele. Im vergangenen Jahr gehörte er nach dem DEL-Titelgewinn mit den Eisbären auch zum WM-Kader des DEB. In der Eröffnungspartie erzielte Eder beim 6:4 gegen den Olympia-Dritten Slowakei einen Treffer. „April und Mai hätten definitiv schlechter laufen können. Das ist etwas, worauf ich mein ganzes Leben lang hingearbeitet habe“, sagte Eder damals.
Eders Tod weckt traurige Erinnerungen
Die DEB-Auswahl scheiterte später im WM-Viertelfinale an der Schweiz. Kurz darauf wurde Eders Krebserkrankung entdeckt. Im November hatte sich der Eisbären-Profi per Instagram für die „unfassbare Unterstützung“ während seiner Therapie bedankt. Er appellierte in dem Video: „Geht zur Vorsorge, tut es für euch selbst, tut es für eure Liebsten, für eure Freunde, für eure Familie. Denn am Ende des Tages ist nichts wertvoller als die Gesundheit.“
Eisbären-Clubbesitzer Philip Anschutz, ein US-Milliardär, hatte nach Bekanntwerden von Eders Krebsdiagnose angeboten, die Kosten für die Behandlung des Torjägers und auch für eine mögliche Therapie in den USA zu tragen. „Lieber Tobi, du wirst uns fehlen. Du hast allen stets ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Genauso werden wir dich immer in Erinnerung behalten!“, schrieb der DEL-Rekordmeister nun.
Eders Tod weckt traurige Erinnerungen an Robert Müller. Der frühere Eishockey-Nationaltorwart war 2009 an den Folgen eines Gehirntumors im Alter von nur 28 Jahren gestorben.