Komisch und herzerwärmend: die Komödie «Toni und Helene»

Im Leben ist nur eins sicher: Am Ende steht der Tod. Es gibt viele Möglichkeiten, sich dem zu nähern. Die gefühlvolle Geschichte von «Toni und Helene» zeigt einen überaus charmanten Weg Richtung Ende.

 

Helene (Christine Ostermayer) und Toni (Margarethe Tiesel) sind nicht mehr die Jüngsten. Das Dasein ist in vielfacher Hinsicht mühsam geworden. Bei Helene ist es so schlimm, dass sie ihr Leben in der Schweiz auf legalem Weg selbst beenden möchte. Dabei ist sie auf Tonis Hilfe angewiesen. Was nicht einfach ist. Denn die robuste Zufallsbekannte aus der Seniorenresidenz ist so ein völlig anderer Typ als die damenhafte Helene. Sensibilität scheint ihr fremd zu sein. Doch wo ein Wille ist, ist immer auch ein Weg.

Der gemeinsame Weg der zwei sehr unterschiedlichen Frauen wird zu einem komödiantischen Hochgenuss. Denn bei allem krachenden Witz gibt es viel Gefühl und Gedankenreichtum. Das exzellente Hauptdarstellerinnen-Duo macht aus der Reise ohne Wiederkehr ein berauschendes Fest des Lebens. Wohl jede und jeder im Kinosaal dürfte sich in die zwei verlieben – und aus dem Heulen nicht rauskommen.

Die jetzt 87-jährige Österreicherin Christine Ostermayer und ihre 22 Jahre jüngere Landsfrau Margarethe Tiesel begeistern mit feinsinnig-geistreichem Spiel. Sie erschrecken einen aber auch. Denn immer wieder blitzen bei ihnen Verweise auf die legendären Kino-Heldinnen «Thelma & Louise» auf. Die Zwei kämpften 1991 um die grundsätzliche Freiheit der Frauen in der sogenannten westlichen Welt von männlichem Herrschaftswahn. Helene und Toni müssen dreiunddreißig Jahre später ähnliche Gefechte austragen. Da verlässt man das Kino bei allem Spaß auch sehr nachdenklich. (dpa)