In einer Kunststoff-Fabrik bemerken Beschäftige einen stechenden Geruch. Das Werk wird geräumt. Fast 150 Einsatzkräfte müssen ausrücken.
Eine Kunststoff-Fabrik in Oberfranken ist geräumt worden, nachdem dort ein Gas ausgetreten war. Beschäftigte hatten nach Angaben der Polizei in dem Betrieb in Helmbrechts (Landkreis Hof) einen stechenden Geruch bemerkt, der aus Behältern mit Kunststoffteilen drang. Eine Messung ergab eine stark erhöhte Konzentration von Formaldehyd.
Rund 140 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk rückten aus. Die Polizei sperrte die Straßen rund um das Werk. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand einem Polizeisprecher zufolge nicht.
Mitarbeitende klagen über Kopfschmerzen und Übelkeit
Feuerwehrleute in speziellen Chemikalienschutzanzügen waren in dem Werk unterwegs, um bis weit in den Nachmittag die Formaldehyd-Konzentration überall auf dem Gelände zu messen. Ein Spezialunternehmen entsorgte die betroffenen Behälter.
Der Rettungsdienst untersuchte fünf Mitarbeitende, die über Kopfschmerzen und Übelkeit klagten. Formaldehyd reizt laut dem Bundesamt für Gesundheit die Augen und die oberen Atemwege. Es wird aber binnen Minuten abgebaut und gelangt nicht in die inneren Organe.
Die Ursache war nach ersten Erkenntnissen der Polizei ein Fehler: Demnach waren fälschlicherweise zwei Kunststoffarten verschmolzen worden, die erhitzt Formaldehyd freisetzen. Die Polizei beziffert den Schaden auf einen sechsstelligen Betrag. (dpa/lby)