Pünktlich zur Landtagswahl 2023 konnten sich die Freien Wähler in einem Allzeithoch bei Umfragen sonnen und am Ende ein Rekordergebnis bejubeln. Der Trend in Bayern ist jetzt ein anderer.
Ein Jahr nach der Flugblattaffäre um Hubert Aiwanger hat dessen Partei laut einer aktuellen Umfrage wieder deutlich an Zustimmung verloren und im Gegenzug die CSU wieder massiv dazugewonnen. Nach einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa kommen die Freien Wähler nur noch auf 12 Prozent – vier Prozentpunkte weniger als bei der Landtagswahl im vergangenen Herbst.
Die CSU liegt dagegen bei 43 Prozent und damit deutlich über ihrem Wahlergebnis von 37 Prozent. Über die Umfrage hatte zuvor die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Zwischen 22. Juli und 2. August 2024 wurden nach Forsa-Angaben 1.036 Wahlberechtigte in Bayern telefonisch befragt.
Im vergangenen Sommer hatte die Affäre um ein antisemitisches Flugblatt, welches in der Schulzeit in der Tasche von Parteichef Aiwanger gefunden wurde, die Landespolitik durchgewirbelt. Am Ende konnten die Freien Wähler in Umfragen und auch beim Wahlergebnis deutlich zulegen.
Ampelparteien auch in Bayern weiter im Sinkflug
Die neusten Umfrageergebnisse dürfte auch die Grünen in Bayern alles andere als freuen – sie kämen nur noch auf 11 Prozent, was eine weitere Verschlechterung zu den 14,4 Prozent bei der Landtagswahl bedeuten würde. In der Erhebung der Demoskopen landet die AfD aktuell bei 13 Prozent, 1,6 Prozentpunkte weniger als bei der Wahl. Die SPD kann sich aus ihrem seit Jahren andauernden Tief nicht befreien. Sie liegt bei acht Prozent.
Auch die bei der Wahl aus dem Landtag geflogene FDP hat der Umfrage zufolge keine Trendwende geschafft – im Gegenteil. Sie landete nur noch bei 2 Prozent und damit einen Prozentpunkt hinter ihrem schlechten Wahlergebnis. Dafür listet die Umfrage das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bei vier Prozent und damit nicht weit entfernt von der für den Landtagseinzug relevanten Fünf-Prozent-Marke.
Umfragen immer mit Unsicherheiten behaftet
Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Das Institut gibt eine statistische Fehlertoleranz von 3 Prozentpunkten nach oben oder unten an. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. (dpa/lby)