Nach einer Schiffshavarie auf der Donau in Niederbayern ermittelt die Polizei gegen den Schiffsführer. Es besteht der Verdacht, dass ein Bugstrahlruder des Schiffes schon vor Fahrtantritt defekt war und der Schiffsführer das wusste, wie die Verkehrspolizei in Regensburg am Montag mitteilte. Ermittelt wird deshalb wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs und dem Verdacht der Fahrlässigkeit.
Das Güterschiff samt angehängtem Schwimmcontainer sei am Sonntag bei der Ausfahrt aus dem Schleusenkanal bei Bad Abbach (Landkreis Kelheim) wegen der dort starken Strömung und eines defekten Bugstrahlruders nach links aus seiner Fahrspur gedriftet, so ein Polizeisprecher. Mit einem Fahrmanöver habe der Schiffsführer noch Schlimmeres verhindern können. Lediglich einen Brückenpfeiler habe das Schiff seitlich leicht gestreift, erläuterte der Sprecher weiter.
Wegen der Bergung des havarierten Schubverbands war die Donau für den Schiffsverkehr und die Eisenbahnbrücke für den Bahnverkehr für rund zwei Stunden gesperrt. Wasserschutzpolizei und Feuerwehr waren im Einsatz. An Brückenpfeiler und Schiff entstand ersten Erkenntnissen nach ein marginaler Schaden.
Schon am Freitag war es auf der Donau in Bad Abbach laut Polizeiangaben zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Ein Schiff war demnach bei der Ausfahrt aus dem Schleusenkanal in die Uferfassung der dortigen Eisenbahnbrücke gefahren. Die vier Besatzungsmitglieder blieben unverletzt. Unfallursache sei auch bei dem Vorfall am Freitag der Defekt des Bugstrahlruders gewesen. Laut einem Polizeisprecher wird in diesem Fall aber nicht gegen den Schiffsführer ermittelt. (dpa/lby)