Im Kampf um einen Tarifvertrag sind die Mitarbeiter der Firma Schabmüller in Berching im Kreis Neumarkt in den unbefristeten Streik getreten. Dem seien vier gescheiterte Verhandlungsrunden und zuletzt ein 24-stündiger Warnstreik vorausgegangen, sagte ein Sprecher der IG Metall am Dienstag. Am Morgen hatte die Belegschaft die Arbeit niedergelegt.
«Obwohl das Geschäft brummt und Schabmüller seit Jahren hohe Gewinne einfährt, verweigert die Firma ihren Beschäftigten einen Tarifvertrag», sagte IG Metall-Bezirksleiter Horst Ott. Vor rund 20 Jahren sei Schabmüller aus dem Arbeitgeberverband vbm und damit aus dem Flächentarifvertrag ausgetreten. Der Entgeltabstand betrage mittlerweile 22 Prozent. Die Gewerkschaft fordert eine stufenweise Rückkehr in den Tarifvertrag.
Die IG Metall habe dem Unternehmen drei weitere Verhandlungstermine vorgeschlagen, um eine Eskalation abzuwenden. Diese habe die Arbeitgeberseite verstreichen lassen. Bei einer Urabstimmung hatten 97,62 Prozent der IG Metall-Mitglieder bei Schabmüller für den Streik gestimmt.
Die Firma gehört zur italienischen ZAPI-Group mit Sitz nahe Bologna. Schabmüller produziert elektrische Antriebslösungen für Elektromotoren und Generatoren und hat rund 500 Beschäftigte.
Der unbefristete Streik ist das schärfste Mittel des Streikrechts, zu dem die IG Metall nach eigenen Angaben sehr selten greift. Zuletzt war das in Bayern im Jahr 2020 in Sonthofen der Fall. (dpa/lby)