Keine Kürzungen trotz drei Wochenstunden Religion: Die CSU setzt sich bei der neuen Stundentafel für Grundschulen durch. Abstriche gibt es in anderen Fächern.
An bayerischen Grundschulen wird es zugunsten von mehr Deutsch und Mathe definitiv keine Abstriche beim Religionsunterricht geben. Stattdessen müssen die Schulen bei Kunst, Musik, Werken oder beim Englischunterricht kürzen. Das hat das bayerische Kabinett am Dienstag entschieden. Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) betonte nach der Kabinettssitzung in München allerdings, es werde kein Fach ganz wegfallen. „Wir haben ein ganzheitliches Bildungssystem.“
Damit hat sich die CSU mit ihrem Veto gegen jegliche Kürzungen beim Religionsunterricht durchgesetzt. Stolz hatte Abstriche im Fach Religion, das in den Klassen drei und vier mit jeweils drei Wochenstunden unterrichtet wird, nicht ausgeschlossen. Woraufhin die CSU, auch nach lautstarker Intervention von Kirchenseite, sofort Einspruch einlegte und erklärte, bei Religion werde nicht gekürzt.
Schon vor Wochen hatte Stolz mitgeteilt, als Reaktion auf die schlechten deutschen Pisa-Ergebnisse die Fächer Deutsch und Mathematik an Grundschulen stärken zu wollen. Dies ist nun fix: In den Jahrgangsstufen eins bis vier wird es jeweils eine Stunde mehr Deutschunterricht geben, in den Jahrgangsstufen eins und drei auch noch je eine Stunde mehr Mathe. Die Stundenzahl in der Grundschule insgesamt steigt allerdings nicht. Unter dem Strich kommt in Klasse eins eine Stunde hinzu, in Klasse vier fällt dafür eine weg. (dpa/lby)