Seit Tausenden Jahren fluchen und schimpfen Menschen. Wie sich das über die Zeit verändert hat, zeigt eine Ausstellung in Nürnberg. Fluch-Nachhilfe gibt es dort auch.
Flüche und Schimpfwörter rutschen jedem mal raus. Doch wie lange fluchen und schimpfen Menschen eigentlich schon? Und welche Rolle spielt die geschlechtliche Identität beim Schimpfen? Diesen Fragen geht die Ausstellung „Potz! Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech“ nach, die am Donnerstag im Museum für Kommunikation in Nürnberg eröffnet.
Diese zeige, wie sich Kraftausdrücke zur Hate Speech, also zu Hassbotschaften im Internet weiterentwickelt hätten, erläuterte Kurator Rolf-Bernhard Essig in einem Video auf der Homepage zur Ausstellung. Die Schau spannt einen Bogen von Verfluchungen in Keilschrift über internationale Beschimpfungen mit Tiernamen zu Verwünschungen im Straßenverkehr und geschlechtergerechter Schimpf-Sprache.
Menschen fluchten wahrscheinlich, seit sie die Sprache beherrschten, sagte Essig. In schriftlichen Quellen findet man Kraftausdrücke, Verwünschungen und Verfluchungen seit mindestens 5000 Jahren.
Aus seiner Sicht gehört Fluchen zum Menschsein dazu. Von klein auf übten Kraftausdrücke einen Reiz auf uns aus, betonte er. Diese könnten jedoch nicht nur beleidigen, sondern auch erheitern oder verwirren. Besucherinnen und Besucher können in der Ausstellung außerdem lernen, kreativer zu fluchen. Dabei hilft ihnen ein sogenannter Fluchgenerator, der klassische und moderne Schimpfwörter kombiniert. (dpa)