Jahrelang marschierten am Vorabend des Volkstrauertags rechtsextremistische Gruppierungen in Wunsiedel auf – in diesem Jahr bleiben sie der Stadt im Fichtelgebirge wohl fern. Bis Mittwochvormittag sei keine Veranstaltung angemeldet worden, teilte eine Sprecherin der Stadt mit.
Das Netzwerk „Wunsiedel ist bunt“, das in den Vorjahren gegen die rechtsextremistischen Aufmärsche demonstriert hat, plant am Samstag dennoch etliche Veranstaltungen. Schließlich gehe es nicht nur um die konkreten Aufmärsche, sagte Netzwerk-Sprecherin Svenja Faßbinder. Man wolle ein Zeichen setzen für Toleranz und Vielfalt und gegen Diskriminierung. Der Volkstrauertag wird am Sonntag abgehalten.
Angemeldet hatte die Demo in Wunsiedel zuletzt die rechtsextreme Splitterpartei Der Dritte Weg. Das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz habe in den vergangenen Jahren ein rückläufiges Mobilisierungspotenzial des Dritten Wegs festgestellt, teilte ein Sprecher des bayerischen Innenministeriums mit. Schon im Vorjahr hätten sich nur etwa 120 Rechtsextremisten in Wunsiedel versammelt. Den bayerischen Sicherheitsbehörden lägen derzeit keine Erkenntnisse über Mobilisierungen der rechtsextremen Szene für das Wochenende in Wunsiedel vor. (dpa/lby)