Ein 20-Jähriger hat zu Prozessbeginn vor dem Landgericht Hof eingeräumt, seine Mutter getötet zu haben. Der Angeklagte habe angegeben, dass er damit eine Impfung seines jüngeren Bruders habe verhindern wollen, teilte ein Gerichtssprecher am Dienstag mit.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, seine 54-jährige Mutter im März dieses Jahres in ihrer Wohnung in Thiersheim (Landkreis Wunsiedel) ermordet zu haben. Der Mann leidet laut Anklage unter Wahnvorstellungen und ist demnach überzeugter Impfgegner. Seine Mutter machte er den Angaben nach dafür verantwortlich, zuvor geimpft worden zu sein. Die Impfungen hatten seiner Überzeugung nach sein Leben ruiniert.
Mit der mutmaßlichen Tat wollte er demnach verhindern, dass sein elf Jahre alter Bruder im April eine Impfung erhält. Mit roher Gewalt soll der Angeklagte deshalb seine Mutter geschlagen und anschließend stranguliert haben. Als die 54-Jährige bereits tot war, soll er ihr zudem mit einer Armbrust mehrere Bolzen in den Kopf geschossen haben.
Der junge Mann hatte daraufhin selbst den Notruf verständigt und angegeben, seine Mutter getötet zu haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft damals mitgeteilt hatten. Rettungskräfte fanden die Frau leblos vor und konnten nur noch ihren Tod feststellen. Die Polizei nahm den Deutschen widerstandslos fest. Er sitz seitdem in Untersuchungshaft.
Das Verfahren wird aufgrund des Alters des Angeklagten vor einer Jugendkammer verhandelt. Es sind fünf weitere Termine bis Ende Oktober geplant. (dpa/lby)