Sie sollen über eine Million Euro aus einem Geldtransporter gestohlen haben: Ein spektakulärer Fall von Diebstahl beschäftigt die Justiz in Regensburg. Ein Mann und zwei Frauen müssen sich wohl bald vor dem dortigen Landgericht verantworten. Die Tat ereignete sich am 17. April in Cham.
Die Staatsanwaltschaft Regensburg hat den 55 Jahre alten Fahrer des Geldtransporters als Haupttäter angeklagt, wie ein Justizsprecher am Mittwoch sagte. Zuerst hatte die „Mittelbayerische Zeitung“ darüber berichtet.
Der Mann soll der Tochter seiner Freundin aus dem Tresorraum des Geldtransporters in einer Sporttasche rund 1,03 Millionen ausgehändigt haben, während seine Kollegen in einem Supermarkt waren. Seine Freundin soll das Geld dann in einem in der Nähe geparkten Auto verstaut haben. Auch die beiden 28 und 51 Jahre alten Frauen wurden angeklagt.
Bei dem Diebstahl soll der Mann einen geladenen Revolver bei sich getragen haben. Um seine Spuren zu verwischen, habe er nach der Rückkehr seiner Kollegen einen Überfall durch zwei Unbekannte vorgetäuscht.
Doch die Polizei kam ihm schnell auf die Schliche, weil er sich in Widersprüche verwickelte. Er gestand schließlich die Tat und nannte seine Komplizinnen.
Die Ermittler konnten einen Großteil des Geldes sicherstellen. Ein Zeuge meldete sich bei der Polizei und gab an, dass ihm die Freundin des Fahrers 820 220 Euro in einer Tasche übergeben habe. Weitere 86 000 Euro fanden die Beamten im Haus der beiden Frauen. Der Verbleib von etwa 128 000 Euro ist noch unklar.
Die drei Angeklagten haben die Tat nach Angaben des Justizsprechers grundsätzlich zugegeben, machen sich aber gegenseitig für die Planung und Durchführung verantwortlich. Das Landgericht Regensburg muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden. Erst dann kommt es auch zu einer Verhandlung. (dpa/lby)