Mit wirtschaftlichen Sorgen eröffnen die bayerischen Spargelbauern ihre Erntesaison 2023. Als ein Problem gilt die Preisgestaltung. Zum Start werden Ministerpräsident Markus Söder und Agrarministerin Michaela Kaniber (beide CSU) am Donnerstag in einem Anbaubetrieb im Nürnberger Knoblauchsland erwartet. In einigen Regionen Bayerns, etwa um Schrobenhausen herum, ist die Ernte von unter Folie angebautem Spargel bereits seit Ende März im Gange.
Die Spargelbauern stünden enorm unter Druck, sagte der Geschäftsführer des Anbauverbandes Südbayern, Peter Strobl, der Deutschen Presse-Agentur. Die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes habe die Kosten deutlich in die Höhe getrieben. Der Anbau des Edelgemüses sei sehr kostenintensiv, pro Hektar Anbaufläche würden zwei bis drei Erntehelfer benötigt. Diese kämen auf den bayerischen Spargelhöfen zu 90 Prozent aus Rumänien.
Auf der anderen Seite gebe es Preisdruck von den Einzelhandelskonzernen und auf den Großmärkten. Auch beim Hofverkauf seien die Kostenerhöhungen kaum über die Preise an die Verbraucher weiterzugeben. „Eigentlich müsste der Spargelpreis ansteigen, das lässt sich aber im Moment nicht umsetzen“, sagte Strobl. In der Konsequenz könne dies dazu führen, dass die Anbaufläche sinke. Bundesweit sei dieses Phänomen schon zu beobachten.
In Bayern wird in mehreren Gegenden Spargel angebaut, als größtes zusammenhängendes Spargelanbaugebiet im Freistaat gilt die Gegend um das oberbayerische Schrobenhausen. Weitere Spargelgebiete sind die Region Abensberg im niederbayerischen Landkreis Kelheim, das Knoblauchsland um Nürnberg, das Umland von Bamberg sowie das unterfränkische Maindreieck. Nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Statistik wird in Bayern auf einer Gesamtfläche von 3900 Hektar Spargel angebaut. Als übliche Ernteperiode gilt die Zeit von Anfang April bis zum „Spargelsilvester“ zur Sommersonnenwende Ende Juni. (dpa/lby)