Der Prozess gegen ein mutmaßliches Mitglied einer Bande von Geldautomaten-Sprengern beginnt am Dienstag (10.00 Uhr) vor dem Landgericht München I. Der 35-Jährige soll an der Sprengung eines Automaten in Germering im Jahr 2018 beteiligt gewesen sein. Bei dem folgenden Polizeieinsatz wurden drei Beamte des Spezialeinsatzkommandos verletzt und sechs Polizeifahrzeuge beschädigt.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Bande – und mit ihr der Angeklagte – extra aus den Niederlanden nach Bayern gekommen war, um dort Geldautomaten zu sprengen. Die konkrete Aufgabe des Mannes soll es gewesen sein, potenzielle Tatorte auszuspähen.
Gesprengte Geldautomaten beschäftigen die Polizei immer häufiger: So oft wie nie zuvor haben Kriminelle im vergangenen Jahr in Bayern Geldautomaten gesprengt, um an die Bargeldbestände zu kommen: 37 Mal schlugen sie allein 2022 zu.
Anfang Februar nahmen Fahnder eine aus den Niederlanden operierende Bande hoch, die bei 50 Sprengungen von Geldautomaten hauptsächlich in Bayern und Baden-Württemberg mehr als 5,2 Millionen Euro Beute gemacht haben soll.
Knapp jeder zehnte Geldautomat in Bayern ist nach einer Analyse des Landeskriminalamtes besonders gefährdet – beispielsweise wenn er nah an einer Autobahn oder einer großen Bundesstraße liegt und damit gute Fluchtmöglichkeiten bietet. (dpa/lby)