In den KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg sind Sanierungen vorgesehen. Über die Finanzierung gibt es aber Diskussionen zwischen der bayerischen Staatsregierung und dem Bund. Ministerpräsident Markus Söder sagte am Mittwoch in Dachau: „Am Ende soll es eine vernünftige Lösung geben und keine bürokratischen Debatten“. Hintergrund sind vor allem Fragen, wer für die von Bayern gestellten Förderanträge zuständig ist.
Die Anträge gingen an die Kulturstaatsministerin der Bundesregierung, Claudia Roth (Grüne) – die aber absagte. Ihre Fördermöglichkeiten betreffen in erster Linie inhaltliche und konzeptionelle Aspekte, nicht bauliche, wie ihr Sprecher sagte. Bayern könnte demnach einen überarbeiteten Antrag an die Kulturstaatsministerin richten und müsste sich wegen der Baumaßnahmen an andere Stellen wenden.
Claudia Roth sagte, sie sei zuversichtlich, dass gemeinsam mit dem Freistaat und der Stiftung Bayerische Gedenkstätten eine gute Lösung geben werde. „Die Erinnerung an die Barbarei des NS-Terrors wach zu halten, das schulden wir den Opfern von damals.“ Das Erinnern sei ebenso wichtig für die Zukunft einer lebendigen Demokratie. Die Vermittlungsarbeit der Gedenkstätte Dachau sei hierbei von sehr großer Bedeutung.
Vor 90 Jahren, am 22. März 1933, waren vom NS-Regime die ersten Häftlinge in das neu errichtete Konzentrationslager Dachau gebracht worden. Anlässlich des Jahrestages eröffnete Söder in der KZ-Gedenkstätte die Ausstellung „Auftakt des Terrors – Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“. (dpa/lby)