Das Bistum Regensburg hat ein Foto, das Bischof Rudolf Voderholzer in der Nähe eines Demonstranten mit einem Rassistengruß zeigt, als «gezielte Rufschädigung» bezeichnet. «Die Sache ist klar: Diskreditierung des Bischofs mit unlauteren Mitteln», teilte die Pressestelle des Bistums am Montag mit. Der Demonstrant habe sich mit einer Begleiterin «an unsere Seite geschlichen, gleichwohl wir die Positionen beim Marsch permanent wechselten».
Der Bischof und das Bistum distanzierten sich «nicht nur vom Foto, sondern in gleichem Maße von dem darin transportierten, rechtsextremen Inhalt». Von dem Mann, der das rassistische Handzeichen auf dem Foto in Richtung Kamera zeigt, habe Voderholzer «nichts mitbekommen».
Voderholzer hatte am Samstag am «Marsch für das Leben» in Berlin teilgenommen, einer Demonstration von rund 2000 Menschen gegen Schwangerschaftsabbrüche. Der Termin sei «im Kalender von Bischof Rudolf immer fest für die Teilnahme am Marsch für das Leben in Berlin reserviert», teilte das Bistum am Montag mit. Die Teilnahme sei ihm «ein großes Anliegen». Der Gegenwind bei dieser Veranstaltung zeige für ihn deutlich, dass «wir mit dem Thema Lebensschutz etwas Wichtiges zu sagen haben».
Bei dem Marsch soll das Foto entstanden sein, das auf X geteilt wurde. «Es besteht bei öffentlichen Veranstaltungen immer die Gefahr, dass Menschen andere für ihre schändlichen Zwecke missbrauchen», teilte das Bistum mit. «Dieser Versuch der Skandalisierung ist schade und widerspricht dem Geist der Demokratie und grenzt in diesem Falle sogar an Rufmord.»
Voderholzers Teilnahme an der Demonstration hatte die Pressestelle des Bistums am Wochenende auch auf X gegen Kritik anderer Nutzer wegen des Fotos verteidigt: «Waren Sie schon einmal auf einer Demonstration? Kannten Sie ausnahmslos jeden, der da mitgelaufen ist?», hieß es in Antworten auf kritische Kommentare. «Hätten Sie für jeden Teilnehmenden die Hand ins Feuer legen können, dass er eine gute Gesinnung hat?» (dpa/lby)