Die Arbeitnehmer in Bayern waren im ersten Halbjahr außergewöhnlich oft krankgeschrieben. Im Bundesvergleich schnitten sie dennoch recht gut ab.
Die bayerischen Arbeitnehmer waren im ersten Halbjahr so oft krankgeschrieben wie seit langem nicht mehr. Sowohl die Anzahl der Krankschreibungen als auch der durchschnittliche Krankenstand lagen im ersten Halbjahr auf Höchstständen, wie eine Auswertung von Versichertendaten der Krankenkasse KKH ergab. Auch bundesweit ermittelte die KKH einen Höchststand. Grund dafür sind demnach vor allem Atemwegserkrankungen. Bayern-spezifische Zahlen zu den Ursachen gibt es nicht.
Im Freistaat gab es pro 100 erwerbstätigen Versicherten der KKH im ersten Halbjahr 192 Krankheitsfälle. Das waren 5 mehr als im Vorjahreszeitraum und der höchste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2015 und fast zwei Erkrankungen pro Person. Der Krankenstand, der angibt, wie hoch der Anteil der Krankgeschriebenen an der Gruppe der Erwerbstätigen Versicherten ist, lag bei 5,6 Prozent und damit gleichauf zum Vorjahr. Das sind auch in dieser Kategorie die höchsten Werte seit Beginn der Erhebung. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren es 113 Fälle pro 100 Mitglieder beziehungsweise ein Krankenstand von 4,3 Prozent.
Im Bundesvergleich sind die bayerischen Arbeitnehmer allerdings relativ gesund. Nur Baden-Württemberg und Hamburg haben mit 5,4 und 5,5 Prozent niedrigere Krankenstände. Den höchsten ermittelte die Krankenkasse mit 8,1 Prozent in Sachsen-Anhalt. Deutscher Durchschnitt sind 6,5 Prozent.
In die Erhebung flossen nur Krankschreibungen durch Ärzte ein, keine einfachen Krankmeldungen durch die Arbeitnehmer. Insgesamt dürften die Fehlzeiten also noch ein Stück weit höher liegen. (dpa/lby)