An der Zeppelintribüne auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg ist eine rechtsextreme Schmiererei angebracht worden. Mehrere Menschen haben die Schmiererei am Dienstagvormittag der Polizei gemeldet, wie ein Sprecher sagte.
Über eine Länge von rund 35 Metern hätten Unbekannte eine rechtsextreme Parole sowie zwei Hakenkreuze an der Fassade hinter der Rednerempore angebracht. Der Staatsschutz bei der Kriminalpolizei in Nürnberg habe Ermittlungen aufgenommen.
Nürnbergs Bürgermeisterin Julia Lehner (CSU) teilte mit, die Stadt verurteile die rechtsextremen Schmierereien vehement und mit allem Nachdruck. «Persönlich überwiegen Abscheu und Fassungslosigkeit, auch angesichts ähnlicher Ereignisse der jüngsten Zeit in unserer Stadt.» Die Schmiererei solle möglichst noch am Dienstag entfernt werden.
Adolf Hitler und andere Nazi-Größen verfolgten von der Zeppelintribüne aus – während der Reichsparteitage zwischen 1933 und 1938 – die Aufmärsche von Wehrmacht und Reichsarbeitsdienst. Heute sind die Zeppelintribüne und das Zeppelinfeld ein Lern- und Begegnungsort zur Auseinandersetzung mit der NS-Zeit.
In den vergangenen Tagen hatte es bereits mehrere antisemitische Vorfälle, darunter auch Schmierereien, in Nürnberg gegeben. Die Zeppelintribüne wurde schon mehrfach für rechtsextreme Schmierereien missbraucht. (dpa/lby)