Der Bär mit der feinen englischen Art kehrt wieder auf die Kinoleinwände zurück. Der Film reicht zwar nicht ganz an seine Vorgänger heran - doch er ist allemal einen Familienausflug wert. In Großbritannien hat die Kinderbuchfigur Paddington Bär inzwischen den Status eines nationalen Maskottchens. Unvergessen etwa, als die inzwischen gestorbene Queen Elizabeth II. für ihr Thronjubiläum 2022 einen kurzen Clip mit dem putzigen Bären aufnahm.
Nachdem er bereits 2014 und 2017 große Erfolge gefeiert hatte, kehrt Paddington nun wieder auf die Kinoleinwände zurück. Jetzt läuft "Paddington in Peru" auch in deutschen Kinos an.
Spurensuche durch Dschungel und Hochland
Im dritten Teil der Filmreihe über den liebenswerten aber schusseligen Bären reist Paddington aus London, wo er noch immer lebt, in seine Heimat Peru zurück. Er will seine Tante Lucy besuchen, die inzwischen in einem Altersheim für Bären lebt. Begleitet wird er von seiner Pflegefamilie, den Browns. Doch was ein gemächlicher Verwandtenbesuch werden soll, gerät zur rasanten Spurensuche durch den Dschungel und das Hochland von Peru. Tante Lucy ist nämlich verschwunden, wie Heimleiterin Mutter Oberin (Olivia Colman) Paddington bei seiner Ankunft informiert.
Fulminantes Finale in Machu Picchu
Nach Hugh Grant (64), der in "Paddington 2" als Bösewicht Phoenix Buchanan brillierte, wird Antonio Banderas (64) zum zweiten gealterten Frauenschwarm, der mit Paddington in eine neue, selbstironische Rolle findet. Als Bootskapitän Hunter Cabot nimmt er Paddington und die Familie Brown mit auf eine Flussreise durch den Regenwald. Cabot, ein von den Geistern seiner Ahnen geplagter Schatzsucher, ist aber in Wahrheit auf der Suche nach der legendären goldenen Stadt Eldorado. Der Film ist eine gelungene Familienkomödie mit vielen Slapstick-Momenten und überraschenden Wendungen. Etwa wenn Mr. Brown (Hugh Bonneville) eine Bruchlandung mit dem Flugzeug nur verhindern kann, indem er seine panische Angst vor Vogelspinnen überwindet. Oder wenn unerwartete Verwandtschaftsverhältnisse zum Vorschein treten. Das alles findet ein fulminantes Finale in der Inka-Ruinenstadt Machu Picchu. Eine tragende Rolle spielt wie gewohnt das Sandwich mit Orangenmarmelade unter Paddingtons Hut und überhaupt die Liebe der Bären zu der goldenen Frucht.
Elyas M’Barek leiht Paddington die Stimme
Regie führte beim dritten Film nicht wie bei den ersten beiden Paul King, sondern Dougal Wilson. Neu ist auch Emily Mortimer, die in der Rolle der fürsorglichen Mrs. Brown aber nicht ganz so gut überzeugt wie Sally Hawkins. Alles beim Alten bleibt hingegen bei Paddingtons Synchronstimme. Der putzige Bär mit Mantel und Hut wird wie schon in den ersten beiden Filmen von Elyas M’Barek gesprochen.
Die Messlatte liegt sehr hoch
Ebenfalls schon routinemäßig liefert Julie Walters eine Glanzleistung als neugierige Haushälterin Mrs. Bird ab, die ebenfalls mit nach Peru gereist ist, aber zunächst nicht mit auf die Dschungelexpedition geht, sondern im Altenheim interessante Entdeckungen macht. Überragend ist auch Olivia Colman in der Rolle der Mutter Oberin, die mal Gitarre spielend und singend, mal am Steuer eines Flugzeugs die Show am Laufen hält. Trotz atemberaubender Landschaftsaufnahmen und vielen Actionszenen reicht Paddington in Peru aber nicht ganz an den Charme und die Spannungsbögen der ersten beiden Filme heran. Zugegebenermaßen liegt die Messlatte hier aber auch sehr hoch. "Paddington in Peru" ist allemal einen Familienausflug wert. (dpa)