Mehr als zwei Jahre nach der Vergewaltigung einer Radfahrerin in Regensburg hat die Polizei den mutmaßlichen Täter in Thüringen festgenommen. Der 33-Jährige sitze in Untersuchungshaft, sagte Sebastian Stitzinger am Mittwoch. Ihm würden Vergewaltigung in einem besonders schweren Fall sowie zwei versuchte Taten zur Last gelegt. Geäußert habe sich der Mann zu dem Vorwurf bislang nicht. Eine DNA-Treffer bei einer Reihenuntersuchung habe die Ermittler auf die Spur des Mannes gebracht, sagte Stitzinger.
Der Tatverdächtige soll im Herbst 2020 in Regensburg zwei Frauen mit einem Revolver bedroht und zu sexuellen Handlungen zu zwingen versucht haben. Weil die Frauen laut schrien, sei der Mann jeweils geflüchtet. Am 2. November 2020 bedrohte er den Angaben nach dann eine 27-Jährige in einem Park ebenfalls mit einer Waffe. Aus Furcht, erschossen zu werden, habe die Frau dem Drängen des Angreifers nachgegeben, so der Staatsanwalt.
Über eine Spermaspur an der Hand des Opfers sei die DNA des Unbekannten ermittelt worden, diese sei jedoch nicht in der DNA-Datenbank registriert gewesen. Allerdings hätten daraus Augen-, Haar- und Hautfarbe bestimmt werden können, sagte der Staatsanwalt. Diese hätten auch mit den Personenbeschreibungen der Frauen übereingestimmt.
Über Teilnehmerlisten an Integrationskursen der Stadt Regensburg ist eine für eine Reihenuntersuchung relevante Personengruppe laut Staatsanwaltschaft eingegrenzt worden. Mehr als 500 Männer wurden um freiwillige DNA-Proben gebeten – eine zeitaufwendige Arbeit, wie Kriminalrat Andreas Rußwurm berichtete. Im November 2022 hätten Beamte schließlich den inzwischen nach Thüringen verzogenen 33-Jährigen aufgesucht. Er habe eine Probe abgegeben.
Am 5. Januar sei das Ergebnis vorgelegen, nach dem der Mann laut Polizei und Staatsanwaltschaft dringend tatverdächtig ist. Einen Tag später sei der Verdächtige in Thüringen festgenommen und gegen ihn Untersuchungshaftbefehl erlassen worden. (dpa/lby)