Prozess um mutmaßlichen Pflegebetrug beginnt

Ein Nürnberger Pflegedienst soll mit nicht erbrachten Leistungen die Kassen um fast eine halbe Million Euro betrogen haben. Nun stehen der Inhaber und eine Angestellte vor Gericht.

Der Inhaber und eine Beschäftigte eines ambulanten Pflegedienstes aus Nürnberg stehen ab heute (09.00 Uhr) wegen gewerbsmäßigen Betrugs vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth. Die beiden sollen zwischen August 2019 und Juli 2024 für zehn Patienten Leistungen abgerechnet haben, ohne diese auch erbracht zu haben, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte.

Fast eine halbe Million Euro Schaden

Vier Kranken- und Pflegekassen sei dadurch ein Schaden in Höhe von rund 446.000 Euro entstanden. Die Ermittlungen der Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) kamen demnach in Gang, als eine Mitarbeiterin des Pflegedienstes Anzeige erstattete. Die Angeklagten sitzen seit Juli 2024 in Untersuchungshaft.

Die 54 Jahre alte Mitarbeiterin des Pflegedienstes soll wesentlich zu dem mutmaßlichen Betrug beigetragen haben. Sie hat die Vorwürfe laut der ZKG teilweise eingeräumt. Der 64-jährige Inhaber schweigt bislang. Für den Prozess sind 20 Verhandlungstage bis Ende August geplant. (dpa/lby)