Kunden weltweit sollen Drogen von einer Bande aus Oberbayern erhalten haben. Nun machten Ermittler die Versandlager ausfindig und schlugen zu.
Die Polizei hat bei einer mutmaßlichen Drogenhändlerbande mehr als 50 Kilogramm Betäubungsmittel sichergestellt. Die Beschuldigten sollen die Drogen weltweit an Interessanten versendet haben und dabei sehr professionell vorgegangen sein.
Sieben Menschen aus Bayern stehen im Verdacht, an dem Drogenhandel beteiligt gewesen zu sein, wie das bayerische Landeskriminalamt und die Zentralstelle Cybercrime bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg mitteilten. Vier Beschuldigte, drei Männer und eine Frau, im Alter von 24 bis 56 Jahren wurden festgenommen.
Pakete vor Auslieferung abgefangen
Die Ermittlungen kamen den Angaben zufolge nach einem Hinweis des Thüringer Landeskriminalamts in einem weiteren Verfahren in Gang. Die Ermittler stießen dabei schließlich auf ein logistisches Netzwerk aus Verpackern und Versendern in den oberbayerischen Regionen Neuburg an der Donau und Eichstätt. In Zusammenarbeit mit einem Postdienstleister stellte die Polizei demnach zahlreiche Pakete mit Drogen noch vor der Auslieferung sicher.
Ermittlungen auch gegen die Besteller der Drogen
Bereits Anfang Februar durchsuchten die Ermittler fünf Objekte in Oberbayern und stießen dabei auf rund 53 Kilogramm Drogen – darunter etwa 30 Kilogramm Methamphetamin, 2 Kilogramm Heroin sowie 4 Kilogramm Kokain. Auch rund 150.000 Tabletten, die unter das Arzneimittelgesetz fallen, zog die Polizei demnach aus dem Verkehr. Die Ermittler schätzen den Verkaufswert der Drogen auf einen einstelligen Millionenbetrag.
Aus der laut den Ermittlern detailliert geführten Buchhaltung geht hervor, dass die mutmaßliche Bande seit April 2024 rund 7.250 Bestellungen abarbeitete. Das nimmt die Polizei zum Anlass, auch gehen die Besteller der Drogen zu ermitteln. (dpa)