Die Nürnberger Vesperkirche wird wegen des Corona-Lockdowns verschoben. Eigentlich sollte sie vom 17. Januar bis Ende Februar öffnen. „Unter Lockdown-Bedingungen können wir das unseren Ehrenamtlichen nicht zumuten“, sagte Pfarrer Bernd Reuther von der evangelischen Kirchengemeinde Nürnberg-Lichtenhof am Donnerstag.
Normalerweise öffnen die Vesperkirchen in der kalten Jahreszeit ihren Kirchenraum, um ganz unterschiedliche Menschen beim Mittagessen, bei Konzerten und anderen Aktionen zusammenzubringen. Doch in diesem Jahr müssen sich die drei bayerischen Vesperkirchen in Nürnberg, Schweinfurt und Memmingen wegen der Corona-Pandemie etwas Neues überlegen.
Die Nürnberger Vesperkirche will nun am 7. Februar aufmachen – vorausgesetzt, der Lockdown ist dann beendet. „Das war schon ein Plan, den wir im Hinterkopf hatten“, sagte Reuther. In diesem Jahr wird das Miteinander unter den Gästen allerdings begrenzt sein. Das Mittagessen soll es ausschließlich zum Mitnehmen geben. In Buden vor der Kirche werden die Ehrenamtlichen die warme Mahlzeit ausgeben. Zum Eröffnungsgottesdienst werden nur 100 Menschen zugelassen.
Auch Konzerte, Theater und andere Kulturveranstaltungen seien nur vor einem kleineren Publikum und mit Eintrittskarte möglich – falls überhaupt, sagte Reuther. Kostenlose Haarschnitte wie in den Vorjahren werde es nicht geben, Beratungsangebote wie Bewerbungstraining und Familienhilfe nur mit Termin.
Auch in Memmingen reagiert die Vesperkirche im zweiten Jahr ihres Bestehens kreativ auf die Corona-Krise. Diese wird vom 28. Februar an drei Wochen lang mit einem Food-Truck unterwegs sein, der fünf evangelische Kirchengemeinden anfährt.
Bayerns älteste Vesperkirche in Schweinfurt will in diesem Jahr am 25. Februar für knapp zwei Wochen eröffnen – allerdings nur virtuell, wie Diakon Norbert Holzheid erläuterte. Ein warmes Mittagessen wird es deshalb nicht geben. Was stattdessen im Internet angeboten wird, soll demnächst feststehen. (dpa/lby)