Auf dem ehemaligen NS-Reichsparteitagsgelände in Nürnberg soll ein neues Informationsangebot entstehen. Dafür hat die Stadt Nürnberg nun den ehemaligen Bahnhof Dutzendteich in der Nähe des Zeppelinfeldes gekauft. „Die Nutzung des Bahnhofs Dutzendteich ermöglicht es, dass wir direkt am historischen Ort informieren können und dabei die Funktion des Bahnhofs für das Gesamtgelände verdeutlichen“, teilte Oberbürgermeister Marcus König (CSU) am Montag mit. Der für die Reichsparteitage der Nazis umgebaute Bahnhof steht wie die anderen NS-Bauten auf dem Areal unter Denkmalschutz. Der Umbau soll 2024 beginnen.
Von 1933 bis 1938 inszenierten die Nazis auf dem Gelände im Südosten der Stadt ihre propagandistischen Reichsparteitage, zu denen Hunderttausende Parteimitglieder und Zuschauende kamen. Die Zeppelintribüne und das Zeppelinfeld sind die einzigen Bauwerke, die die Nationalsozialisten auf dem weitläufigen Areal fertigstellten und nutzten. Die Kongresshalle blieb unvollständig.
Für rund 85 Millionen Euro sollen das Zeppelinfeld und die Haupttribüne in den nächsten Jahren saniert und zu einem historischen Lernort weiterentwickelt werden. Jedes Jahr kommen nach Angaben der Stadt mehrere Hunderttausend Menschen aus aller Welt, um die inzwischen maroden Bauwerke zu besichtigen. Im neuen Anlaufpunkt im Bahnhof Dutzendteich sollen sich Besucherinnen und Besucher künftig über die Geschichte des Geländes und das nahe gelegene NS-Dokumentationszentrum informieren können. (dpa/lby)